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Die Feier des 20-Jahre-Jubiläums der Feuerwehr Geroldswil-Oetwil hatte viel zu bieten. Eine Live-Übung fiel allerdings ins Wasser.
Am Samstag feierte der Feuerwehr-Zweckverband Geroldswil-Oetwil zusammen mit der Bevölkerung sein 20-jähriges Bestehen. Der Anlass auf der Freizeit- und Sportanlage Werd in Geroldswil bot viel: Am Morgen stand ein Behörden-Apéro sowie ein Live-Einsatz an, bei dem die Feuerwehr eine Person aus einem Auto barg. Die Kinder massen sich anschliessend im Leitkegel-Weitwurf, während Erwachsene zu den Hydranten griffen.
«Wichtig war uns, an diesem Anlass auch unsere Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen aufzuzeigen», sagte Korporal Simon Leuenberger vom neunköpfigen OK. So war der Rettungsdienst des Spital Limmattal mit einem Fahrzeug vor Ort. Und die Gemeindepolizei Geroldswil mit ihrem neuen Volvo.
Staunend stand Tim (10) aus Weiningen am Fusse der 32 Meter hohen Einsatzleiter, die den Festplatz überragte. «Am liebsten würde ich jetzt da raufklettern», sagte er verschmitzt. In ein paar Jahren darf er bei der Jugendfeuerwehr des Bezirks Dietikon mitmachen. Diese übte etwas abseits das Aufstellen verschiedener Leitern und das Knüpfen von Knöpfen. Mittendrin war Julia Baumgartner (14) aus Urdorf. «Die Feuerwehr hat mich schon von klein auf fasziniert. Hier lernt man viel Nützliches und man trifft neue Leute.» Sie freue sich darauf, dereinst ihr Wissen bei den Grossen anwenden zu können.
Der Feuerwehr-Zweckverband wurde 1999 gegründet. «Man merkte damals, dass es Synergien gibt und dass die Feuerwehren der beiden Gemeinden ein Ziel vereint: die Sicherheit der Bevölkerung reibungslos zu gewährleisten», sagte Kommandant Reto Zwick. Zwar habe es wie immer Kritiker gegeben. Aber die seien schnell verstummt. «Der Zweckverband hat sich bewährt und bringt einen Mehrwert insofern, als dass wir immer genügend Leute haben. Heute wäre er nicht mehr wegzudenken», so Zwick.
An einer Stellwand boten Zeitungsartikel und Fotos Einblick in die Geschichte. Während die Uniformen über die Zeit leichter wurden, wurden die Fahrzeuge schwerer und vor allem grösser. Nicht weit vom Handschlauchwagen, mit dem die Geroldswiler Feuerwehr einst durchs Dorf sprintete, stand das heutige Einsatzfahrzeug, alle Türen weit offen und zur Inspektion bereit. «Was macht dieser Knopf da?», war aus dem Inneren der Führerkabine zu hören. Geduldig beantwortete ein Feuerwehrmann alle Fragen, mit denen ihn der Bub auf dem Fahrersitz bestürmte.
Für Aufsehen sorgte auch der offene Container auf dem Festplatz. Darin war eine Stube eingerichtet, mit Sofa, Tisch und Stühlen. Die Möbel hätten am Nachmittag bei der Simulation eines Zimmerbrands in Flammen aufgehen sollen. Doch blieben sie verschont. Grund dafür war das heftige Unwetter, das gegen 16 Uhr über die Region zog. Kommandant Zwick blies die Übung ab. «So macht es auch uns keinen Spass», sagte er, während seine Leute mit den Windböen kämpften und die Festzelte abbrachen oder mithilfe der Fahrzeuge fixierten.
Die Besucher waren beinahe alle nach Hause geflüchtet. «Wir sind natürlich enttäuscht, da wir etwas Spektakuläres vorbereitet haben. Aber das ist die Natur, und wir müssen uns fügen», sagte Leuenberger. Die Besucherzahl von 500 bis 600, mit der das OK gerechnet hatte, wurde zwar nicht erreicht. Doch das Fazit sei dennoch positiv, so Leuenberger, denn beim Live-Einsatz am Vormittag war eine grosse Schar Besucher da. Dankbarer Abnehmer überzähliger Bratwürste war die Jugendfeuerwehr, die hungrig und zufrieden von ihrer Übung zurückkehrte.