Wenn die Geroldswiler Stimmberechtigten am 9. Februar zur Gesamterneuerungswahl des Gemeinderates aufgefordert werden, endet eine Ära. Zwölf Jahre lang präsidierte Ursula Hofstetter (FDP) die Exekutive.
Nun zieht sich die erste Geroldswiler Gemeindepräsidentin aus dem Gemeinderat zurück. Damit ist klar, dass künftig ein neues Gesicht der Exekutive vorstehen wird. Von den sieben Kandidaten, die sich für die sieben zu vergebenden Sitze zur Verfügung stellen, kandidiert der amtierende Finanzvorstand Michael Deplazes (parteilos) für das Gemeindepräsidium. Er wird von einem überparteilichen Komitee unterstützt, zu dem sich die FDP, SVP und die beiden parteilosen Gemeinderatskandidaten zusammengeschlossen haben.
Hofstetter ist das einzige Exekutivmitglied, das nicht zur Wiederwahl antritt. Die anderen sechs Bisherigen, Veronika Neubauer, Martin Conrad (beide SVP), Willy Oswald, Peter Vogel (beide FDP), Michael Deplazes und Peter Christen (beide parteilos), kandidieren für eine weitere Amtsperiode. Einziger neuer Kandidat ist Beat Schmid (SVP).
Verschiebung der Parteienstärke
Damit zeichnet sich ab, dass die FDP einen ihrer bisher drei Sitze verlieren dürfte. Die SVP wird hingegen wohl einen dazu gewinnen und neu drei Sitze im Gemeinderat innehaben. Das ist neben der Wahl eines neuen Gemeindepräsidenten die wichtigste Verschiebung innerhalb der Exekutive.
Die bevorstehende Wahl steht also ganz im Zeichen der Kontinuität und der Geschlossenheit. Das passt zu Geroldswil. Das «Wir-Gefühl» von Parteien und Behörden wird in der Gemeinde bewusst gepflegt. So hatten sich beispielsweise schon im Vorfeld der Gesamterneuerungswahlen 2006 sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten zusammen in einer Broschüre der Einwohnerschaft präsentiert. Auch damals stellten sich sechs Bisherige und ein Neuer zur Wahl. Vier Jahre später kandidierten wieder sieben Personen für den Gemeinderat. Erneut waren es sechs Bisherige und ein Neuer.
Grosse Herausforderungen warten
Die damalige wie die heutige Konstellation garantiert eine gewisse Kontinuität. An der Arbeit und der Ausrichtung des Gemeinderates dürfte sich nach dem Wahlsonntag wenig ändern. Kommt dazu, dass sich mit Beat Schmid ein Kandidat zur Wahl stellt, der auf zwölf Jahre Erfahrung in der Rechnungsprüfungskommission blicken kann. Er war in dieser Zeit bereits nahe am politischen Geschehen in der Gemeinde dran. Das dürfte im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben des Gemeinderates keine schlechte Voraussetzung für die Zukunft sein. Denn mit der laufenden Zentrumsplanung steht dem Gremium eine grosse Herausforderung bevor.