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Am Pfaditag können Kinder überall in der Schweiz frische Pfadiluft schnuppern. So auch bei der Pfadi St. Ulrich, die am Samstag ihre Zelte auf dem Dietiker Kirchplatz aufschlug – im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Geruch eines Lagerfeuers, ein grosses, oranges Zelt und Pippi Langstrumpf mitten auf dem Dietiker Kirchplatz – was ist denn hier los? Dies mögen sich Passanten gefragt haben, die am Samstag durch das Dietiker Stadtzentrum spaziert sind. Doch das Pfadfinder-Ambiente mitten im Herzen von Dietikon hat seinen Grund: Es ist Pfadi-Schnuppertag.
Schweizweit öffnen die Pfadis für Neugierige ihre Türen, respektive ihre Zelte. Mit von der Partie ist auch die Dietiker Pfadi St. Ulrich, die den Kirchplatz kurzum in ein Pfadilager verwandelt hat. Nebst Kuchen bietet sie den Kindern einen Postenlauf mit diversen Aktivitäten wie Büchsenschiessen, Schlangenbrot-Braten oder Seifenkiste fahren.
«Jetzt möchte ich auch in die Pfadi»
Für die Verantwortlichen der Pfadi-St. Ulrich war klar, dass man schweizweiten Pfaditag dabei sein will. «Der Pfaditag hilft, die Kräfte zu bündeln und ist für uns eine gute Möglichkeit, im Limmattal auf uns aufmerksam zu machen», sagt Abteilungsleiter Felix Neff. Tage wie jener seien für Pfadis, die in den vergangenen Jahren rückläufige Mitgliederzahlen verzeichnen mussten, extrem wichtig. «Wir wollen den Kindern zeigen, dass es noch anderes gibt, als vor dem Fernseher zu sitzen: nämlich, mit Freunden zusammen draussen an der frischen Luft zu sein», so Felix Neff.
Und dies scheint auch zu funktionieren. Der zehnjährige Ayub hat gerade zum ersten Mal selbst Schlangenbrot gemacht und findet es «voll cool». Auch Ayman steigt mit einem breiten Lachen im Gesicht aus der Seifenkiste und sagt: «Jetzt möchte ich auch in die Pfadi. Nur habe ich nicht gewusst, wie ich da überhaupt beitreten kann.» Felix Neff klärt ihn auf und hat so vielleicht bereits ein neues Mitglied an Bord geholt.
Während der Routinier Yanis erzählt, dass er schon seit zwei Jahren bei der Pfadi St. Ulrich sei und weiter bleiben wolle, rufen die Mädchen plötzlich: «Pippi Langstrumpf, Pippi Langstrumpf kommt.» Und siehe da: Pippi Langstrumpf läuft mit einer Horde gutmütiger Piraten direkt auf den Kirchplatz zu. Sie bittet die Kinder, die sie mit grossen Augen anschauen, um Hilfe: «Mein Vater ist von bösen Piraten entführt worden. Wer kommt mit uns in den Wald, um ihn zu befreien?» Mit einer riesigen Schar von mindestens 60 Kindern macht sie sich auf ins Abenteuer im Guggenbühlwald.
Bevor die Kinder jedoch Jagd auf die Piraten machen, müssen sie ihre Mut und Stärke bei verschiedenen Proben beweisen: Sie sollen über eine Seilbrücke gehen, lernen, sich leise anzupirschen und beim Seilziehen ihre Muskeln spielen lassen. Was für die Pfadi St. Ulrich schliesslich aber im Zentrum steht, ist natürlich nicht wirklich die Rettung von Pipis Vater, sondern das Wecken der Neugierde für die Pfadi.