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Region (LiZ)
Limmattal
Ein Kater mit hohem Militärrang, Enten, die schneckengeplagten Zürchern zu Hilfe eilen, und Biber, die das Limmatufer in Beschlag nehmen: 2016 war für das Limmattal ein tierisches Jahr.
Der Kater «General», der Ende 2015 aus der Kaserne Birmensdorf ausziehen musste, erfreut sich einer grossen Fangemeinde bei der Leserschaft der Limmattaler Zeitung. «Ich wurde nach der Erscheinung des Artikels im Januar unzählige Male auf meinen Kater angesprochen. Spaziergänger blieben vor meinem Haus stehen und fragten mich nach dem ‹General›», sagt der neue Katzenvater Stefan Guggisberg. Daran habe er sich erst gewöhnen müssen.
Nachdem die Führung der Kaserne beschloss, den Vierbeiner wegen groben Regelverstosses – er stibitzte immer öfter aus der Kasernenküche – auszumustern, nahm der Unterengstringer die Katze im Januar bei sich auf. Dabei setzte sich der Unternehmensberater gegen zahlreiche Adoptionsbewerber durch, die den ranghöchsten Militärkater ebenfalls bei sich aufnehmen wollten.
Entsprechend pompös war der Empfang, den Oberst Guggisberg mit seinen Militärkollegen dem neuen Untermieter bot. Nicht nur hatten sich die Freunde ihre Tarnanzüge übergezogen, das Generalgefährt wurde vom Tierheim in Winkel sogar von einem Oldtimer-Armeelaster ins Limmattal eskortiert.
Inzwischen schläft das schwarz-weisse Büsi mit den weissen «Militärstiefeln» auf einer Armeewolldecke in einem Armeekoffer, der mit einem echten General-Abzeichen versehen ist. Besuchen Freunde den 47-Jährigen, dann stelle sich der Kater gerne in den Mittelpunkt. Den meisten seiner Gäste ist das Büsi bereits wohlbekannt: «Gleich beim nächsten Militär-Stabkurs erschien meine Katze auf einer Folie der Begrüssungspräsentation», sagt Guggisberg. Trotz seines hohen Ranges ist sich der «General» nicht zu schade, wichtige Manöver selbst auszuführen: «Er ist ein fleissiger Jäger, der Mäuse und Vögel heimbringt und auch schon eine Taube erwischt hat», so Guggisberg.
Gleich nach dem Einzug habe der neue Untermieter den Katzen der Umgebung gezeigt, wer Herr im Revier ist. Zur Freude des Katzenvaters würden sich keine anderen Büsis mehr trauen, seinen Garten als Toilette zu nutzen. Auch gegen Hunde weiss sich der Militärkater zu behaupten, was gar zur Zwangsversetzung von Guggisbergs Hündin Pelusa führte.
Das neue Haustier hängt bereits sehr an seinem Halter und begleitet ihn bei den sonntäglichen Joggingrunden immer bis zum Kloster Fahr. Wie in der Kaserne beweist sich der «General» auch im neuen Heim als Gourmet. «Nach einer Woche hat er eine Futtermarke jeweils satt und ich muss ihm eine andere vorsetzen», so Guggisberg. Er vermute ausserdem, dass sein Vierbeiner auch von anderen Unterengstringern zu Fressen kriegt: «Er isst zeitweise sehr wenig bei mir, dann wieder sehr viel. Wenn ich ihn einmal nicht rauslassen kann, sehe ich, was er tatsächlich alles verdrückt.»
Teil II und III des tierischen Jahresrückblick folgen in den nächsten Tagen.