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Der Regen hat aufgehört. Die Limmattaler Feuerwehren hatten mehrere Einsätze zu bestreiten. Und die Mitarbeiter des Flusskraftwerks Dietikon mussten bis Mitternacht Schwemmholz aus dem Wasser hieven
Gestern um 18.30 Uhr rückte die Stützpunktfeuerwehr Dietikon ins Industriegebiet aus: Eine Tiefgarage stand unter Wasser und musste ausgepumpt werden. Das Regenwasser, das normalerweise durch eine Entwässerungsröhre abfliessen kann, floss nicht in den Limmatkanal, sondern in die Tiefgarage – wegen des hohen Pegels der Limmat.
Der Einsatz sei eine kurze Sache gewesen, sagt Paul Ruffiner, vollamtlicher Stabsoffizier der Dietiker Feuerwehr. Im Zusammenhang mit den grossen Wassermassen hatte sie lediglich diesen einen Einsatz zu bestreiten. «Natürlich waren wir gefasst, dass etwas kommen kann», bestätigt Ruffiner auf Anfrage.
Ausrücken musste gestern um etwa 18 Uhr auch die Feuerwehr Geroldswil-Oetwil. Sie musste in Oetwil einen Keller auspumpen, weil der Regen durch den Regenschacht der betreffenden Liegenschaft nicht richtig abfliessen konnte.
Die Hausverwaltung muss nun abklären, was das Problem war. Der Schacht hätte zum Beispiel verstopft sein können. «Insofern gehört das nicht zur Hochwasser-Statistik.», sagt Peter Zutter, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Geroldswil-Oetwil. Die Trockenlegung des Kellers dauerte weniger als eine Stunde.
Eine Unterführung unter Wasser
In Oberengstringen musste die lokale Feuerwehr die Unterführung unter der Autobahn, die zur Gasi-Brücke führt, auspumpen. Der Einsatz begann um 17.45 und dauerte etwa eineinhalb Stunden. Das Wasser floss von der Limmat in die betreffende Unterführung. Es blieb der einzige Einsatz der Feuerwehr Oberengstringen im Zusammenhang mit den grossen Wassermassen. «Ich staune, dass wir nur einmal ausrücken mussten», zieht Kommandant Olivier Béguin ein Fazit zu den vergangenen regenreichen Tagen.
In Schlieren war die Situation entspannter. Lediglich heute morgen war ein Einsatz zu verzeichnen. Doch der dortige Rohrbruch einer Trinkwasserleitung hatte nichts mit den starken Regenfällen zu tun.
«Die Stromproduktion ging zurück»
Die Mitarbeiter des Flusskraftwerks in Dietikon mussten wesentlich länger arbeiten als die Feuerwehren der Region. «Die grossen Wassermengen schwemmen viel Material mit, zum Beispiel Baustämme», sagt Priska Laïaïda, Mediensprecherin der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich. Dieses Material müsse maschinell mit einer Art Kralle weggeräumt werden. «Unsere Leute arbeiteten bis Mitternacht.»
Anders als man annehmen könnte, führen die grossen Wassermengen nicht zu einer höheren Stromproduktion. «Bei solchen Wassermassen müssen wir viel Wasser einfach durch das Wehr durchlaufen lassen. Zudem ist das Gefälle der Limmat geringer. So geht dann die Stromproduktion zurück», erklärt Laïaïda. Ansonsten seien die grossen Wassermengen aber kein Problem für das Kraftwerk.