Spital Limmattal
Das Limmattaler Stimmvolk entscheidet über 65 Millionen Neubau

Der vom Spitalverband abgesegnete Neubau des Pflegezentrums kommt am 25. November an die Urne. Das Gebäude, welches wie das "Limmi" von Losinger Marazzi erstellt wird, soll bereits 2023 bezugsbereit sein.

Sibylle Egloff
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Das Pflegezentrum Spital Limmattal soll auch neugebaut werden. (Archiv)

Das Pflegezentrum Spital Limmattal soll auch neugebaut werden. (Archiv)

Bettina Hamilton-Irvine

Das geht ja grauenhaft schnell. Ich dachte, es wird 23 Uhr, bis wir fertig sind», sagte Markus Bärtschiger (Schlieren) am Mittwochabend, als die Delegiertenversammlung des Zweckverbands Spital Limmattal kurz nach 21 Uhr endete. Der Präsident hatte auch allen Grund zur Annahme, dass es spät werden würde. Schliesslich war die Traktandenliste lang. Es galt nicht nur das Präsidium, Vizepräsidium und den Verwaltungsrat für die neue Amtsperiode zu wählen, sondern auch über die Totalrevision der Statuten und über den Neubau des Pflegezentrums zu befinden.

Die 15 anwesenden Delegierten stimmten dem 65 Millionen Franken teuren Neubau des Pflegezentrums einstimmig zu. Damit ist das Projekt aufgegleist und die Stimmbürger aus den Verbandsgemeinden Aesch, Birmensdorf, Dietikon, Geroldswil, Oberengstringen, Oetwil Schlieren, Unterengstringen, Urdorf und Weiningen können am 25. November an der Urne darüber entscheiden, ob das Pflegezentrum gebaut werden soll.

«Die Folgekosten der Verbandsgemeinden betragen insgesamt rund 13,7 Millionen Franken über 20 Jahre hinaus.» Thomas Brack, Direktor Spital Limmattal

«Die Folgekosten der Verbandsgemeinden betragen insgesamt rund 13,7 Millionen Franken über 20 Jahre hinaus.» Thomas Brack, Direktor Spital Limmattal

SEVERIN BIGLER

22 Demenzplätze mehr

Das Gebäude, das wie das neu eingeweihte «Limmi» vom Generalunternehmer Losinger Marazzi erstellt wird, soll dort zu stehen kommen, wo sich heute noch das alte Spitalhochhaus befindet. Voraussichtlich in zwei Jahren soll der Bau beginnen und 2023 soll das Gebäude bezugsbereit sein. «Mit dem Pflegezentrum wollen wir die Institutionen in den Gemeinden unterstützen und ergänzen», sagte Pflegedirektorin Susanne Vanini.

Im Neubau ist eine Demenzabteilung mit 44 Plätzen geplant. Das sei eine Verdoppelung der derzeitigen Kapazität, so Vanini. Überdies wird das Angebot auch eine Übergangspflege, eine Langzeitpflege mit Palliative Care, Hospizbetten und ein Tageszentrum beinhalten. Christoph Kaech vom Spreitenbacher Architekturbüro Fugazza Steinmann Partner präsentierte die Räume des künftigen Pflegezentrums.

Die Pflegezimmer werden ähnlich aussehen wie die Spitalzimmer. «Wir werden mit Licht und Farbe spielen, um sie heimelig zu machen», sagte Kaech. Spitaldirektor Thomas Brack offenbarte den Businessplan des Zentrums bis 2037: «Die Folgekosten der Verbandsgemeinden betragen insgesamt rund 13,7 Millionen Franken über 20 Jahre hinaus.»

Präsidium bestätigt

Genehmigt wurde an dem Abend auch die Totalrevision der Verbandsstatuten, die aufgrund des neuen kantonalen Gemeindegesetzes nötig wurden. Der Antrag von Andreas Herren (Urdorf), die Verlustdeckung und den Gewinn nur über die Bettenbelegung der jeweiligen Gemeinden abzurechnen, und nicht noch zu einem Drittel die Bevölkerungszahl zu berücksichtigen, wurde abgelehnt.

Die Konstituierung hielt keine Überraschungen bereit. Bärtschiger sowie Vizepräsident Rolf Schaeren (Dietikon) wurden bestätigt. Ebenso die Verwaltungsräte Daniel Löhr (Urdorf), Veronika Neubauer (Geroldswil), Jürg Bruppacher (Oberengstringen) und Erich Baumann (Meilen). Einzig die Aescher Gemeinderätin Janine Vannaz schaffte es als neues Mitglied in den Verwaltungsrat. Der krankheitshalber abwesende Marcel Rauschenbach (Buchs) wurde nicht wiedergewählt.

Vannaz freute sich sichtlich. In ihrer Rede vor der Wahl betonte sie ihre Verbundenheit zum «Limmi». «Seit meiner Kindheit bin ich für sämtliche Bobos und Brüche und die Blinddarmentzündung hierhergekommen.»

Als Aescher Sozial- und Gesundheitsvorständin sei sie permanent mit Problemstellungen im Gesundheitswesen konfrontiert. «Es macht Sinn, den Verwaltungsrat zu erneuern und auch zu verjüngen. Ich möchte die in Zukunft anstehenden Projekte mitgestalten und die Verantwortung für das Spital mittragen.»