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Region (LiZ)
Limmattal
Zweieinhalb Jahre lang arbeitete Carmen Simon als Projektleiterin für die Limmattaler Regionale 2025. Nun ist die Berner Wahlwalliserin weitergezogen – ins Emmental.
Wenn Carmen Simon über ihre Zeit im Limmattal sinniert, dann denkt sie an all die Menschen, die ihr selbst und ihrer Arbeit gegenüber stets offen waren. An die Menschen im Limmattal, die mit grosser Leidenschaft und Engagement für ihre Anliegen einstehen – sei das nun eine Gemeindepräsidentin, ein Kulturschaffender oder eine Gewerblerin oder jemand anderes; die Vielfalt im Limmattal ist schliesslich gross. Simon arbeitete zweieinhalb Jahre lang als Projektleiterin Kultur und Gesellschaft bei der Regionalen Projektschau Limmattal, kurz «Regionale 2025» genannt. Im November des vergangenen Jahres hat Carmen Simon die Regionale 2025 verlassen – und damit verbunden auch ihren Arbeitsort im Dietiker Altberg-Quartier. Viele Stunden hat sie dort verbracht, im Dreieck zwischen den Gleisen, der Limmat und der Überlandstrasse. Aber genauso ist sie im Limmattal viel herumgekommen – nur schon im Rahmen all der Anlässe, die sie mitgestaltete. Mal verteilte sie zum Beispiel beim Höngger Wehr Hunderte neue Böötli-Guides der Regionale 2025, mal nahm sie an der grossen Regionale-2025-Velotour von Wettingen nach Schlieren teil.
Aus welcher Perspektive betrachtete die gebürtige Bernerin, die in Bern und in Zermatt lebt, das Tal, in dem sie arbeitete? «Das Limmattal hat viele tolle Plätze zu bieten», schwärmt Carmen Simon. Ob der Klostergarten in Wettingen, die Bäder in Baden, das Gaswerk-Areal in Schlieren oder der Bruno-Weber-Park an der Grenze von Spreitenbach und Dietikon: Viele Orte wird sie in Erinnerung behalten. Insbesondere auch die Natur. So erwähnt sie beispielsweise, wie idyllisch es an der Limmat in Neuenhof oder an der Reppisch in Dietikon ist. Es ist offensichtlich: Carmen Simon hat sich für beide Seiten der Kantonsgrenze eingesetzt.
Genauso klar ist aber: Die Zentrale ist Dietikon, genauer gesagt das Altberg-Quartier. Dort befindet sich das Büro der Regionale 2025. Von hier aus schwärmte Carmen Simon aus ins ganze Limmattal und streckte ihre Fühler aus in Richtung Zürich und Baden. Aber die Welt beginnt auch für Carmen Simon direkt vor der Tür, gerne ging sie beispielsweise die paar Meter vom Regionale-2025-Büro ins nahe Restaurant Pergola.
«Ich verbrachte den Mittag oft dort und unterhielt mich mit Erkan Birlik, dem damaligen Wirt des Hauses»,
erzählt Simon. Auch das Gleis 21 hat es ihr angetan – es wurde während ihrer Zeit bei der Regionale 2025 eröffnet, nämlich im Januar 2019. Auch die andere Seite der Gleise lernte Simon natürlich kennen, so etwa den Bahnhofsimbiss Marmara. «Der hat hönnegueti Pides im Angebot», sagt sie – die Bernerin in ihr ist unüberhörbar.
Als sie sich Anfang 2018 auf die Stelle bei der Regionale 2025 beworben hatte, rechnete sie nicht damit, dass sie sie erhalten würde. Denn sie wohnte nicht im Limmattal. «Rückblickend war es gar nicht schlecht, dass ich nicht aus dem Limmattal komme. So konnte ich auf alle Gemeinden gleichberechtigt zugehen. Das heisst, ich konnte neutral starten und hatte keine Vorurteile.»
Seit Anfang 2021 hat Simon die Leitung des Regionalmuseums Chüechlihus in Langnau im Emmental inne. «Es war keine Entscheidung gegen die Regionale 2025, sondern für das Potenzial von Museen», sagt Simon, die in Neuchâtel Museumswissenschaften studiert und auch schon beim Historischen Museum in Basel gearbeitet hat.
Durch ihre Tätigkeit bei der Regionale 2025 wurde der 35-Jährigen wieder bewusst, wie viel Potenzial in Museen steckt. Es sind Orte, die gesellschaftsrelevante Themen aufgreifen können und sollen. Wo Kultur und dessen Erbe auf niederschwellige Art und Weise der Bevölkerung vermittelt und mit dieser diskutiert werden kann.
«Museen sind wahnsinnig mächtige Orte und dieser Macht sind sich zu wenige Leute bewusst»,
sagt Simon. Es sei ihr wichtig, dass sie partizipativ arbeiten könne und dass das verstaubte Image von Museen modernisiert wird. Mehr Potenzial sieht Simon nicht nur in Museen, sondern auch im Limmattal: «Zwischen Zürich und Baden gibt es nur eine Kulturbeauftragte. Es wäre wünschenswert, hier noch etwas mehr zu investieren.» Eines der Ziele der Regionale 2025 sei es, die kulturelle Vielfalt des Limmattals zu unterstützen und zu stärken. Denn Kultur sei nicht nur von Bedeutung für die Standortförderung, sondern und vor allem auch für das Zusammenleben aller Limmattalerinnen und Limmattaler.
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