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Trotz des ekelhaften Wetters kamen Tausende zum Fasnachtsumzug in Urdorf. Dieser präsentierte sich mit rund 64 Motiven einer grossen und bunten Zuschauermenge.
Wussten Sie, dass Donald Trump wieder in der Schweiz ist? Gesichtet wurde er am Samstag in Urdorf: «I love you all», sagte er ins Mikrophon von einem fahrenden Wagen herunter, «I make Amerika great again!» Verfolgt wurde er von einer Horde wilder Töfflibuben aus Rafz – ganz im Easyrider-Style. Die Stewardess der Air Berlin machte derweil nach dem Grounding keinen frischen Eindruck mehr.
In Urdorf war der grosse Fasnachtumzug angesagt und diese ist, neben Bassersdorf, notabene die grösste im ganzen Kanton. 64 Motive beziehungsweise über 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Umzug dabei. Einmal mehr war es bunt, schräg und schrill. Tolle Wagensujets gab es zu sehen.
Guggen, Hexen, und schaurig schöne Gestalten kamen aus allen Teilen der Schweiz: aus Disentis/Mustér im Bündnerland waren die einen angereist, andere kamen vom Sattel, wieder andere aus Sargans. Sogar vom Wallis reisten sie an, aus Visperterminen und aus Naters. Auch aus Deutschland sind manche gekommen. Aus Stuttgart kamen die Hofener Scillamännle. Den weitesten Weg hatte wohl die Hottscheck-Narrenzunft aus Grötzingen, sie wohnen in der Nähe von Karlsruhe.
Angeführt wurde der Umzug wie jedes Jahr vom Wagen der Schäflibach-Clique. Stolz präsentierte sich der neue Schirmherr Marcel Weber zuvorderst auf dem Wagen. «Schön, dass ihr alle da seid, trotz des Wetters», begrüsste er die Zuschauer. «Zum Schirmherren wird jedes Jahr ein anderer auserkoren», sagte der Zeremonienmeister der Clique Schäflibach, Daniel Leutwiler, im kurzen Gespräch vor dem Umzug. «Es sind immer Leute, die sich in der Gemeinde besonders engagieren.» Der 38-jährige Weber organisiert die Urdorfer Schlagerparade und ist in der Feuerwehr aktiv mit dabei.
Von den widrigen Umständen liessen sich die zahlreichen Besucher nicht abschrecken, im Gegenteil. Und so regnete es zwischendurch nicht nur Wasser vom Himmel, sondern auch bunte Papierschnipsel aus Konfettikanonen. Schon bald waren die Strassen übersät mit Konfetti.
«Die Urdorfer Fasnacht ist für uns jedes Jahr ein Muss», sagte eine junge Frau mit Perücke und bunter Brille am Strassenrand. Kinder im Pinguinenkostüm tanzten im Takt der Guggenmusik. Viele Zuschauer kamen maskiert.
Nach dem Ende des Umzugs war noch lange nicht Schluss. In der Zentrumshalle spielten die verschiedenen Guggen noch einmal auf. Dort wurden auch die schönsten Wagen prämiert. Und unter dem Motto «Uf de Geisterbahn feierten die Narren am Abend einen grossen Maskenball.