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Region (LiZ)
Limmattal
Auch neben Corona war das Jahr 2020 im Limmattal sehr turbulent. Hier ist der Rückblick zu den Monaten Juli, August und September.
Künftig wird der Landwirtschaftsbetrieb auf dem Areal des Klosters Fahr von der Fahr Erlebnis AG betrieben, hinter der drei Wettinger Familien stehen. Im Frühling 2021 soll der neu entstehende, erlebnisorientierte Landwirtschaftsbetrieb inklusive Kleintieranlage und Hofladen für die Bevölkerung eröffnet werden. Das Kloster Fahr schliesst mit der Fahr Erlebnis AG einen langfristigen Pachtvertrag ab.
André Guyer (FDP) geht als Sieger aus der Ersatzwahl für den frei gewordenen Gemeinderatssitz in Aesch hervor. Damit ist er der Nachfolger des zurückgetretenen Hochbau- und Liegenschaftenvorstands Max Holliger (FDP). Mit 236 Stimmen liess Guyer seine Konkurrenten Karsten Kunert (100) und Hans-Rudolf Keller (37) weit hinter sich.
Für den Dietiker Sicherheitsvorstand Heinz Illi (EVP) ist klar: «Wir müssen jetzt sofort steuernd eingreifen, um die Bewohner des Quartiers und die Vielzahl an Wasservögeln vor übermässigen Emissionen zu schützen.» Als rasch umsetzbare Massnahme wird die Polizei verstärkt entlang der Limmat und insbesondere an der Nötzliwiese patrouillieren. Die geltenden Regeln – etwa bezüglich Grillverbot oder Nachtruhe – sollen so durchgesetzt und damit die Anwohner im Altberg-Quartier geschützt werden. Auch auf dem Wasser sorgen Hobby-Kapitäne immer mal wieder für Aufregung. So hatte eine Gruppe Böötler ein paar Tage zuvor den rechtzeitigen Ausstieg aus der Limmat verpasst und steckte mit ihrem Gummiboot in der gefährlichen Strömung direkt am Rechen vor den Turbineneinläufen fest. «Nur dank einem sofort eingeleiteten manuellen Notstopp des Kraftwerks konnten die Personen rasch und unverletzt geborgen werden», teilten die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich mit.
Während der ersten Coronawelle duldeten die Bewohnerinnen und Bewohner des Spitalquartiers den vom Dach des Limmattalspitals ausgehenden regen Helikopter-Verkehr. Doch nun fordern sie, dass das Spital die Zusammenarbeit mit der Alpine Air Ambulance (AAA), der Besitzerin des Helikopters, beendet. «Die Lebensqualität und Sicherheit im Limmattal wird durch die lärmintensiven Flüge nicht verbessert», sagt Anwohnerin Anita Vollenweider. Sie sammelt deshalb Unterschriften gegen den Helikopter-Lärm. Das Spital will an der Zusammenarbeit mit der AAA festhalten und gibt kurz darauf ein unabhängiges Lärmgutachten in Auftrag. «Damit schaffen wir die Basis für ein neues Gesuch bei der Stadt Schlieren», sagt Spitaldirektor Thomas Brack. Wie aus einer regierungsrätlichen Antwort auf eine Anfrage des Schlieremer SVP-Kantonsrats Pierre Dalcher im November hervorgeht, sehen Bund und Kanton jedoch wenig Spielraum für eine temporäre Heli-Basis. Die Rechtslage ist aber unklar. Der Helikopter fliegt das Limmi derzeit nur noch im Notfall an. Das Spital wartet nun ab, bis die Rechtslage geklärt ist. Das Lärmgutachten ist vorerst sistiert.
Die Aargau Verkehr AG (AVA), welche die Limmattalbahn im Auftrag des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) und des Kantons Aargau betreiben wird, stellt das Design der Stadtbahn vor. So sollen die Fahrzeuge in einem zurückhaltenden Design in den Farben Grau-Weiss-Blau durch die Region rollen. Während auf der Seite viermal der Schriftzug «Limmattal Bahn» steht, prangen an den Führerkabinen vorne und seitlich das Logo und der Schriftzug der AVA. Doch das kommt nicht überall gut an. Dem Schlieremer Gemeinderat Dominik Ritzmann (Grüne) fehlt der Bezug zum Limmattal. Er fordert den Schlieremer Stadtrat auf, sich für ein besseres Design einzusetzen. Ende September reicht er ein entsprechendes Postulat ein. Auch der Dietiker AL-Gemeinderat Ernst Joss ist entsetzt. Wer an einer Haltestelle warte, auf den werde so nicht die Limmattalbahn, sondern Aargau Verkehr zukommen, kritisiert er und reicht Anfang Oktober ebenfalls ein Postulat ein. Während der Vorstoss von Joss Anfang November an den Stadtrat überwiesen wird, lehnt das Schlieremer Parlament das Postulat von Ritzmann ab.
Coop und die Pill Apotheke öffnen ihre Ladenlokale in der neuen Überbauung Huebegg im Geroldswiler Zentrum. Die offizielle Einweihung des 35-Millionen-Franken-Baus mit seinen 27 Wohnungen wäre dann eigentlich für Ende September, Anfang Oktober geplant gewesen. Wegen der Coronakrise wird aber erst 2021 auf das fertige Projekt angestossen.
Das in die Jahre gekommene Gebäude des Seniorenzentrums Im Morgen in Weiningen soll durch einen 49-Millionen-Neubau ersetzt werden. Nun steht das Siegerprojekt des Studienwettbewerbs fest. Es stammt aus der Feder des Ateliers «ww Architekten» aus Zürich. Voraussichtlich am 7. März 2021 werden die Stimmberechtigten von Oberengstringen, Unterengstringen, Weiningen, Geroldswil und Oetwil über einen Planungskredit von 2,5Millionen Franken abstimmen können.
Oberengstringen hat eine neue Chronik. Auf dem Dorfplatz übergibt Chronist Peter Naef das zum 1150-Jahr-Jubiläum der Gemeinde verfasste Werk an Gemeindepräsident André Bender. Die 74-seitige Jubiläumsbroschüre bildet die Fortsetzung der 1982 erschienenen Schrift «Halt auf Verlangen». Die Geschichte von Oberengstringen wird darum nicht noch einmal im Detail erörtert. Stattdessen liegt der Fokus auf der näheren Vergangenheit. Ausserdem wirft Naef auch einen Blick in die Zukunft von Oberengstringen.
Bei den Limmattalbahn-Bauarbeiten wird ein Meilenstein erreicht: Im Tunnel, der zum Spital Limmattal führt, erfolgt der Durchstich. Der Färberhüslitunnel ist zwar nur rund 245 Meter lang, doch er bleibt auf der Strecke der Limmattalbahn auch der einzige Tunnel.
Seit Wochen treiben auf dem Unterengstringer Schulareal Büel regelmässig Vandalen ihr Unwesen. Dieses Mal sind, verteilt übers Schulareal, schwarze Sprayereien aufgetaucht. Unterengstringen ist mit dem Problem nicht alleine. Auch in anderen Gemeinden wie etwa Urdorf, Schlieren, Geroldswil oder Weiningen sorgen Vandalen diesen Sommer für Ärger. Vielerorts setzt man deshalb auf Videoüberwachung von neuralgischen öffentlichen Punkten.
Die Katholische Kirchgemeinde Dietikon trennt sich aus finanziellen Gründen von ihrer Liegenschaft im Zentrum: Sie verkauft den «Bären» für 1,75 Millionen Franken an die Stadt. Obwohl Gegner den Verkaufspreis für zu tief halten und höhere Angebote ins Spiel bringen, fällt der Entscheid an der Kirchgemeindeversammlung klar aus. 72 Anwesende sprachen sich für den Verkauf aus, 21 dagegen.
Mineure durchbrechen die dritte Gubrist-Röhre. Der Meilenstein des Ausbaus der Nordumfahrung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Aufgrund der Corona-Situation feiern nur die direkt am Projekt beteiligten Unternehmer, Planer und Bauherren. Aber auch die Weininger «Linde»-Wirtin Maya Grossmann ist an vorderster Front mit dabei. Der Tunnelpatin und damit irdischen Vertreterin der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, wird die Ehre zuteil, dem Durchschlag beizuwohnen.
Die Einheitsgemeinde-Initiative hat keine Chance: Mit 60 Prozent Nein-Stimmen in Birmensdorf und gar einem Nein-Anteil von 86,65 Prozent in Aesch wird das Anliegen von Paul Flückiger abgeschmettert. Er forderte,dass die Sekundarschulgemeinde Birmensdorf-Aesch mit der politischen Gemeinde Birmensdorf eine Fusionsvorlage ausarbeitet.
Hier geht es zum ersten, zweiten und vierten Teil des Jahresrückblicks.