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Region (LiZ)
Limmattal
Eine Anwohnerin hat die Radarfalle beim Oberstufenschulhaus an der Badenerstrasse verschönert. Das hat aber offenbar nicht allen in den Kram gepasst.
Seit dem Start der Bauarbeiten an der Kantonsstrassenachse von Unterengstringen bis Oetwil werden die Autos in Westrichtung mitunter durch Quartierstrassen umgeleitet. Zur Erhöhung der Sicherheit auf den engen Strassen trägt auch ein mobiler Radarkasten bei, der etwa im Wochentakt zwischen dem Weininger Oberstufenschulhaus und dem Schulhausweg in Oetwil hin- und herwechselt, der Sicherheit der Schülerschaft zuliebe. Zurzeit sind zwar Sommerferien, das Radar-Regime läuft aber unbeirrt weiter – und sorgt nun für eine unerwartete Begebenheit: Nachdem der Kasten diese Woche wieder beim Weininger Oberstufenschulhaus aufgestellt wurde, hat sich eine Frau, die in der Nähe wohnt, dazu entschieden, dem grauen Blechpolizisten ein Make-up zu verpassen: Sie stellte am Montag gelbe Blumentöpfe darauf.
Als ihr Mann am Donnerstagmorgen um 6.15 Uhr die Zeitung aus dem Briefkasten holte, lagen die Blumentöpfe dann auf dem Boden – in einer Entfernung vom Radarkasten, die vermuten lässt, dass da eine Fremdeinwirkung von Menschenhand mit im Spiel war. Der Anwohner geht davon aus, dass ein Autofahrer geblitzt wurde und seine Wut darüber an den unschuldigen Pflänzchen ausliess. Nächtliche Vandalen sind eher unwahrscheinlich, denn beim Gang zum Briefkasten traf der Mann eine Nachbarin, die den Blumenschmuck um 6 Uhr noch unversehrt auf dem Radarkasten gesehen hatte. Wie die Blumen zu Boden kamen, bleibt offen.
Klar ist aber, dass Blumentöpfe nicht auf Blitzkästen gehören, mögen sie noch so schön sein. Denn es ist grundsätzlich nicht erlaubt, sich an Blitzkästen zu schaffen zu machen, wie gestern aus Polizeikreisen zu erfahren war. Gleichzeitig muss aber erwähnt werden, dass sich die Blumentöpfe immerhin einfach mit einem Handgriff entfernen lassen – im Gegensatz zum Beispiel zu Sprayereien.
Aufgestellt hat den Blitzkasten in Weiningen und Oetwil die Kommunalpolizei rechtes Limmattal, wie diese gestern auf Anfrage bestätigte. «Die Radaranlagen werden grundsätzlich von den Gemeinden bestellt und wir bewirtschaften sie», sagt Kommunalpolizist Urs Weiersmüller. Zur genauen Anzahl der Blitz-Bussen macht die Kommunalpolizei rechtes Limmattal keine Angaben. Sie hält aber fest, dass der Verkehr nachweislich beruhigt wurde. Dies würden auch Rückmeldungen aus der Anwohnerschaft zeigen. Der Radarkasten bringt also etwas – ob mit oder ohne zarten Blumenschmuck in gelben Töpfen.