In Birmensdorf wurden am Freitag 244 Armeeangehörige aus ihrem Dienst entlassen. 52 davon stammen aus dem Bezirk Dietikon.
Zum letzten Mal betraten die 244 Armeeangehörigen aus den Bezirken Bülach, Dielsdorf und Dietikon eine Kaserne. An der insgesamt vierten Entlassungsfeier in dieser Woche wurden sie am Freitag in Birmensdorf vom Kanton Zürich aus ihrem Dienst verabschiedet. Aus dem Bezirk Dietikon war es für 52 Armeeangehörige der letzte Akt in ihrer Militärkarriere.
Schon am Morgen gaben sie gestaffelt zu vier unterschiedlichen Zeiten ihr Material ab. Um 12 Uhr folgte dann die offizielle Verabschiedung in der Mehrzweckhalle der Kaserne. Als die geladenen Gäste kurz vor 12 Uhr dort eintrafen, warteten die Armeeangehörigen bereits in Formation.
Dass sich die Anwesenden für den Dienst in der Armee entschieden hätten, sei keineswegs selbstverständlich, meinte Kreiskommandant Oberst Daniel Bosshard. Gerade heute, wo der Zivildienst eine weitere Möglichkeit biete. Bosshard bedankte sich bei den anwesenden Soldaten und sagte: «Sie verstehen sicher, dass wir sie nicht gerne gehen lassen.»
Nach dem Zwischenspiel der Korpsmusik der Kantonspolizei Zürich trat Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) ans Rednerpult. Er habe zuvor bereits mit einigen der zu Verabschiedenden gesprochen. Er merke, es herrschten ganz unterschiedliche Gefühle – sowohl Erleichterung als auch Wehmut. Er bedankte sich für die Unterstützung der Armeeangehörigen in dieser schwierigen Zeit, beispielsweise für die Verstärkung des Gesundheitssystems und die Unterstützung des Grenzwachtkorps im Juni 2020.
Ob die Schweiz die beste Armee der Welt habe, könne er nicht sagen. «Aber wir haben die besten Soldaten, Offiziere und Unteroffiziere. Und mit Sicherheit auch die demokratischste Armee», meinte Fehr. Denn wir könnten über unsere Armee abstimmen. Und die Schweiz habe sich immer wieder für eine Milizarmee ausgesprochen. «Das müssen wir bewahren.»
Fehr bedankte sich im Namen der gesamten Zürcher Regierung für den geleisteten Dienst und hielt die abtretenden Armeeangehörigen auch dazu an, sich weiterhin für die Gesellschaft zu engagieren – beispielsweise in der Politik und in Vereinen. Zudem forderte er die Anwesenden zum Austausch beim Apéro auf. Danach folgte die Nationalhymne und die offizielle Abmeldung des Detachements durch Oberst Daniel Bosshard.
Beim Apéro konnten sich die abtretenden Soldaten mit Kantons- und Gemeindevertreter unterhalten. Unter anderem hatten sich die Dietiker Gemeinderatspräsidentin Catherine Peer (SP) und der Dietiker Sicherheitsvorstand Heinz Illi (EVP) eingefunden. Auch der Oberengstringer Gemeindepräsident und Kantonsrat André Bender (SVP) und sein Weininger Amtskollege Mario Okle (parteilos) traf man am Apéro an. Aus Weiningen war zudem Sicherheitsvorstand Mike Gardavsky gekommen.
Aus Unterengstringen waren Kantons- und Gemeinderat Yiea Wey Te (FDP) und Sicherheitsvorstand Urs Muntwyler (FDP) angereist. Birmensdorf war mit Sicherheitsvorstand Paul Gähler (Die Mitte) und der stellvertretenden Abteilungsleiterin Sicherheit und Gesundheit Larissa Roos vertreten. Geroldswil war ebenfalls durch Sicherheitsvorstand Martin Conrad (SVP) vertreten. Auch Simon Hofmann (FDP), der Statthalter des Bezirks Dietikon, nahm teil.
Alle Anwesenden warteten gespannt auf die Würste, die Mario Fehr zuvor angepriesen hatte. Für jene, die Erlebnisse an der Entlassungsfeier teilen wollten, gab es sogar einen Social Media Corner.
Gegen 13.30 Uhr leerte sich die Mehrzweckhalle langsam, die Soldaten gaben als Letztes ihre Uniform ab und holten sich ihr Abschiedsgeschenk: Von der Zürcher Regierung erhielten sie eine Flasche Zürcher Blauburgunder und seitens der Armee Militärbiskuits und Militärschokolade. «Das war es nun also», murmelte einer unter den Verabschiedeten seinem Kollegen zu. Danach ging es mit dem Shuttle oder zu Fuss an den Bahnhof.