Das erste Bubble Soccer Turnier im Limmattal sorgt auch für Lachmuskelkater, dabei gibt es nur eine Regel: keine Bodychecks von hinten.
Kopfvoran schlüpfe ich in den Bubble - ein rund 1,4 Meter grosser Ballon mit einer durchgehenden Öffnung, in der es wie beim Rucksack zwei Träger für die Schultern und zwei Griffe für die Hände hat. «Alle Spieler an die Grundlinie», ertönt es aus den Lautsprechern. Und los geht das erste vom FC Schlieren organisierte Bubble Soccer Turnier auf dem Kunstfussballrasen bei der Sportanlage Zelgli.
Die weiteren vier Mitspielerinnen meines Teams, das sich «Schlossgeister» nennt, sehe ich leicht verschwommen durch den Kunststoff des Bubbles. Jedes Team steht am einen Ende des 40 Meter langen Fussballfelds und rennt nach vorne in die Mitte, wo der Ball platziert ist. Der rund acht Kilogramm wiegende Bubble fühlt sich beim Rennen nicht schwer an. Ich versuche trotz eingeschränkter Sicht mich auf dem Feld zu orientieren, den Gegner zu decken und bereit sein für Pässe.
Schön, man spielt mir einen Pass zu. Ich eile zum Ball – und schon werde ich von vorne gecheckt. Meine Welt im Bubble-Kokon wird blitzartig durchschüttelt. Ich lande fast schwerelos auf dem Rücken und blicke durch meinen «Kokon» in den stahlblauen Himmel. Wieder aufstehen ist nicht einmal so einfach, stelle ich fest. Es ist kein Foul, denn beim Bubble Soccer gibt es nur eine Regel: man darf nicht von hinten checken, sonst ist alles erlaubt.
Umfallen gehört zum Programm und ist nicht nur für den Zuschauer zum Anschauen lustig. «Man ist nicht so beweglich und Purzelbäume bringen mich zum Lachen», so Bubble Soccerin Karin Glaus von den «Schlossgeistern».
Rund 40 Spieler in fünf Teams nehmen an diesem Bubble Soccer Grümpi in Schlieren teil. «Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren», sagt FC Schlieren Spielerin Stefania De Paola. Neben neuer Erfahrung verbringe man zudem eine gute Zeit mit Kollegen bei diesem im wahrsten Sinne des Wortes «umwerfenden» Spiel, findet der Dietiker Simon Gamper.
Auch wenn der Spass im Vordergrund steht, dauert ein Match doch 11 Minuten und kann anstrengend und heiss werden. So scherzt David Herrera vom Team «Caracolitos», er fühle sich nach einem Spiel wie ein «Rolling Stone». Es gebe im Limmattal nicht mehr viele Grümpis, weil die Teilnehmer alles zu ernst nehmen würden, erklärt Bubble Soccer Roberto Giudice der Gruppe «Niemehvierteliga».
Umso erfreuter sei er, dass beim Bubble Soccer Turnier das Lachen wieder viel Platz einnimmt. «Die Teilnehmer werden morgen nicht nur Spiel- sondern auch Lachmuskelkater haben» prophezeit Organisator Dani Kneubühl, Trainer des FC Schlieren Frauen.
Neben vielen neuen Eindrücken wird «Chugelblitz», die Gewinner des Bubble Soccer Grümpis, auch noch einen Wanderpokal nach Hause nehmen, der vom Urdorfer Künstler Beat Bösiger mit zwei Bubbles aus Glas entworfen wurde.