Der Trend zum Gärtnern in der Stadt und der Agglomeration – Urban Gardening genannt – hat mittlerweile auch das Limmattal erfasst. Davon zeugt die Erfolgsgeschichte der 2010 gegründeten Gartenkooperative «ortoloco».
Auf einem vom Biohof Fondli gepachteten Feld baut sie Gemüse an, welches wöchentlich an Quartierdepots in Dietikon, Zürich und Urdorf ausgeliefert wird. Die Genossenschafter, die Gemüse im Abo erhalten, verpflichten sich, ein paar Mal pro Jahr auf dem Feld, beim Abpacken, der Auslieferung oder bei Aktionstagen mitzuhelfen. Dieses Wochenende war es wieder so weit. Am achten Aktionstag in dieser Saison gab es für die Mitglieder allerhand zu tun. Vier Stadtgärtner erzählen, was ihre Motivation ist, ihre Freizeit mit anderen auf einem Acker zu verbringen und dabei anstrengende Arbeit zu verrichten.
Michael Preindl
Doch Michael stört das nicht. «Bei jedem Aktionstag lerne ich wieder mehr dazu und profitiere von Know-how der Profis, deshalb macht es mir nichts aus mehr hinzugehen als meine Kollegen», sagt der Bauingenieur. Nur wenn er jäten muss, freut er sich nicht allzu sehr. Doch an diesem Tag hatte er Glück. Zu seinen Aufgaben gehörte das Schaufeln und Schubkarrenfahren. Und falls einmal nichts anderes ansteht, dann zupft er auch das Unkraut aus der Erde. Er sei eigentlich nicht allzu wählerisch.
Gabriel Eichenberger
Oft würden die Gespräche während siebenstündigen gemeinsamen Jätens auch sehr persönlich. So habe er bisher an jedem einzelnen Tag fünf bis zehn neue Gesichter und deren Persönlichkeit kennen gelernt. Möglich ist das nur, weil für die Mitglieder die Aktionstage keine Arbeitstage, sondern viel mehr ein Happening sind. «Die Atmosphäre ist total entspannt und alle sind gut drauf», sagt Gabriel, der sonst ein Altersheim in der Stadt Zürich leitet.
Karin Bachmann
Till Eichenberger