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Limmattal
Die Theatergruppe führt zum ersten Mal ein selbst geschriebenes Stück auf – der Aufwand lohnte sich.
«Ja wänn’s Ihne Freud macht, dänn bin i au das» ist der stets wiederkehrende Satz im Stück «Zrugg vo Bali» der Theatergruppe Aesch. Da dauernde Verwechslungen mit der Besatzung der MS Luxor stattfinden, zeigt dieser Satz, dass irgendwie alle in alle Rollen auf dem Luxusdampfer schlüpfen können.
Im Jahr 2005 führte die Theatergruppe das Stück «Uf Bali und zrugg» auf, doch Philippe Stucki, Verfasser des Stücks und selber Ensemble-Mitglied, insistiert am Samstagabend an der Premiere, dass diese Aufführung keine Fortsetzung sei: «Das Schlimmste, was uns passieren könnte, ist, dass die Leute denken: Oh, an das letzte Stück kann ich mich nicht mehr erinnern, und deswegen nicht kommen», sagt er. «Es ist wirklich ein neues Abenteuer, auch wenn einige wiederkehrende Figuren dabei sind.» So kann sich der eine oder andere Zuschauer vielleicht an die Prosecco-Damen Rösli und Trudi erinnern oder auch an den ersten Offizier, den Philippe Stucki selbst spielt.
Dieses Mal spielt alles auf dem Sonnendeck der MS Luxor, zwischen Bar und Liegestühlen. Der Landstreicher Sigi, der 2005 in gestreifter Unterwäsche auftrat, hat sich dieses Jahr zum Kapitän des Kreuzfahrtschiffs gemausert. Doch die Reederei steht kurz vor der Pleite und die Besatzung sucht händeringend nach einer Lösung, sodass sie nicht alle ihre Stellen verlieren. Mit dem Auftritt eines reichen Ehepaars scheint der Fall zuerst klar zu sein, aber es gibt noch weitere mysteriöse Gäste auf dem Schiff und Verwechslungen sind vorprogrammiert.
Das jüngste Ensemble-Mitglied Reto Degiacomi schlüpft in die Rolle des betrunkenen Piraten Bloody und gewinnt während dem Spiel immer mehr die Sympathie des Publikums. Als er von der Besatzung gezwungen wird, fortan als Putzfrau zu arbeiten und in einem entsprechenden Kostüm die Bühne betritt, können sich die Zuschauer vor Lachen nicht mehr halten.
Stucki ist zufrieden mit seiner Hochseekomödie, immerhin ist es das erste Mal, dass das Theater-Komitee ein Stück aus den eigenen Reihen auswählte. «Unser Büchli-Komitee hat zuerst mein Stück gelesen, bevor es eine Auswahl an externen Stücken bestellte», sagt er. «Sie hätten absolut auch Nein sagen können, aber es gefiel ihnen.»
Geschrieben hat er die erste Fassung komplett von Hand: «Ich ging in die Ferien und wollte keinen Laptop mitnehmen», erinnert sich der Kassier der Gruppe. «Als ich da Seiten um Seiten schrieb, schauten mich die Leute schon etwas komisch an.»
Als Autor des Stücks war er auch vermehrt in den Bühnenbau involviert und freut sich total über die Meeres-Kulisse. Die Schauspieler müssen auf «hoher See» aber komplett ohne Türen auf der Bühne auskommen. «Die erscheinen einfach irgendwie», sagt Stucki und lacht.
«Zrugg vo Bali» wird noch am 23. und 24. Januar im Gemeindesaal Nassenmatt in Aesch aufgeführt.