Der Herbstmarkt macht den Jahreszeitenwechsel und die Stadtbahn-Unterstützung sichtbar. Die Allianz «Pro Limmattalbahn» suchte den Kontakt zur Bevölkerung.
Der Sommer neigt sich definitiv dem Ende zu. Dies zeigt sich in der Dietiker Innenstadt besonders stark. Soweit das Auge reicht, dominieren Pilze, Kürbisse, verfärbte Blätter, wärmende Felle, frische Fruchtsäfte. Die Volksmusik — unterlegt mit wummernden Bässen aus der Konserve — vermag keine Feierlaune auszulösen. Da passt die frei umherstreunende Musikergruppe mit ihren verspielt melancholischen Klängen besser ins Bild.
Der Dietiker Herbstmarkt läutet aber nicht nur den nähernden Jahreszeitenwechsel ein und bietet alles, was der Magen begehrt. Auch für Polit-Interessierte hat es ein grosses Angebot. An verschiedenen Ständen werden anlässlich der Abstimmungen von Ende September politische Parolen geschwungen. Nebst dem ist auch die Limmattalbahn als Politikum am Herbstmarkt vertreten.
Nachdem die Gegner vom Verein «Limmattalbahn-Nein» am Donnerstag zur offiziellen Präsentation nach Dietikon eingeladen hatten, suchte die Allianz «Pro Limmattalbahn» am Herbstmarkt den Kontakt zur Bevölkerung. Am Stand der Befürworter standen einige Limmattaler Politiker Red und Antwort — darunter etwa Stadtpräsident Otto Müller (FDP), Stadtrat Heinz Illi (EVP) und Weiningens Gemeindepräsident Hanspeter Haug. Dies, nachdem der Dietiker Stadtrat bereits vor einer Woche auf dem Stadtplatz Fragen zur Stadtbahn beantwortete. «Mit unserem Engagement wollen wir die Wichtigkeit des Projekts unterstreichen», begründet Müller die starke Präsenz der Exekutive.
Stadträte stellen sich dem Volk
Ständig wird der Stadtpräsident von vorbeigehenden Passanten angesprochen. Die Gespräche drehen sich jedoch nicht nur um das Bahn-Projekt, auch von den letzten Ferien und persönlichen Sorgen wird berichtet. «Wir müssen als Politiker spürbar und fassbar sein, damit die Einwohner und Einwohnerinnen mit ihren Anliegen und Problemen auf uns zukommen können», sagt Müller. Dem pflichtet Stadtrat Heinz Illi bei. Ihm sei es ein besonderes Anliegen, den Menschen vor Ort aufzuzeigen, «dass die Limmattalbahn nicht für heute gebaut wird», sondern ein Projekt für die Zukunft ist.
Gutes Gefühl für die Stadtbahn
Im Dickicht der Informationen aus unterschiedlichen Quellen sei es manchmal schwer, die Übersicht zu behalten. Und zusätzlich gehe es nicht nur um die besten Argumente, sondern auch darum, in der Öffentlichkeit gehört zu werden — gerade bei einem solch polarisierenden Thema, wo die Meinungen weit auseinandergehen, so Illi weiter. Denn was nützen die besten Argumente, wenn sie von niemandem wahrgenommen werden, fragt er rhetorisch.
Müller zieht auf jeden Fall ein positives Fazit vom Austausch in der Dietiker Innenstadt. «Wenn ich mit den Menschen auf der Strasse rede, spüre ich mehr Unterstützung als Ablehnung gegenüber der Limmattalbahn», gibt er sich zuversichtlich.