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Region (LiZ)
Limmattal
Der in der Silvesternacht ausgebrannte Asylcontainer in Birmensdorf wird ersetzt. Für den neuen Container will Gemeindepräsident Werner Steiner aber keine afrikanischen Asylbewerber mehr.
«Wir hatten das Pech, dass wir mit den Asylbewerbern aus Afrika Menschen aus jener ethnischen Gruppe erhalten haben, die am meisten Probleme machen», sagte Gemeindepräsident Werner Steiner am Birmensdorfer Neujahrsapéro gegenüber der az Limmattaler Zeitung. Dieses Phänomen könne man in der ganzen Schweiz beobachten, so der SVP-Politiker.
«Wir sind deshalb im Gespräch mit dem Kanton, damit wir für den neuen Asylcontainer Menschen anderer Ethnien erhalten.» Dieser neue Asylcontainer werde aber frühestens in einem halben Jahr stehen. «Zuerst müssen wir warten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen und wir den ausgebrannten Container entsorgen können», so Steiner.
Schaden von 210000 Franken
In der Silvesternacht war einer der beiden Container, die die Gemeinde Birmensdorf als Asylunterkunft aufgestellt hatte, ausgebrannt. Zum Zeitpunkt des Brandes war keiner der elf im Container wohnhaften Asylbewerber anwesend. Verletzt wurde niemand. Die Gebäudeversicherung geht von einem Schaden von 210000 Franken aus.
Trotz schnellem Feuerwehr-Einsatz sind die Schäden am ausgebrannten Container so gross, dass dieser komplett ersetzt werden muss. Aus dem Lager der Gegner der Asylcontainer waren in den letzten Tagen Stimmen laut geworden, die eine Verlegung der beiden Wohncontainer forderten. Die Forderung laute konkret, erzählt Steiner, dass die Gelegenheit jetzt genutzt werden müsse, um die Container an einen verlasseneren Ort, weg vom Wohnquartier, zu verlegen. Auf diese Forderung werde der Gemeinderat aber nicht eingehen, so Steiner weiter. Die Standortwahl für die Asylcontainer war von der ansässigen Bevölkerung immer wieder kritisiert worden.
Brandursache ungeklärt
Kritik hatte sich aber auch Gemeindepräsident Steiner im vergangen Herbst anhören müssen. Damals zitierte ihn der «Tages-Anzeiger» mit der Aussage, er verbiete den Asylbewerbern durch das Wohnquartier zu gehen, weil die Gemeinde extra einen isolierten Weg zwischen Bahnhof und Asylcontainer gebaut habe. Steiner wies diese Vorwürfe weit von sich und betonte, mit dem Bau des Weges habe nie die Absicht bestanden, die Asylbewerber auszugrenzen. Schliesslich würden diese immer durchs Quartier gehen, wenn sie im nahen Supermarkt Lebensmittelkarten einlösten, so Steiner damals.
Neun Tage nach dem Brand kann die Kantonspolizei noch keine Ermittlungsergebnisse präsentieren. Wie Polizeisprecher Marc Besson gestern sagte, ist die Brandursache ungeklärt. Und: «Wir haben trotz eines Aufrufs keinen einzigen Hinweis aus der Bevölkerung erhalten», so Besson. Die Ermittlungen liefen aber auf Hochtouren.