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Roger Zeindler veranstaltet schon zum vierten Mal das Fussball-Public-Viewing auf dem Kirchplatz in Dietikon. Er will den Fans heute Abend mit einem DJ einheizen.
Roger Zeindler: Das war eindeutig am letzten Freitag, als die Schweiz das 2:1-Tor gegen Serbien geschossen hatte. Das Zelt war mit 2000 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Stimmung war unglaublich.
Es könnte durchaus sein. Die Hälfte aller Tische sind reserviert. Das ist das Maximum. Die restlichen Tische bleiben frei. Spontane Zuschauer sollen auch die Möglichkeit haben, einen Platz zu ergattern. Wir haben sehr gute Chancen zu gewinnen und ins Achtelfinale einzuziehen, daher erwarte ich schon viele Besucher.
Genau. Ich habe einen DJ engagiert, der bereits vor dem Spiel für Stimmung sorgt. Er legt an vielen Hockey-Spielen auf und weiss, was das Publikum hören will. Je nach Spielausgang wird er sein Set verlängern.
Das liegt leider nicht drin. Ich habe organisatorisch so viel zu tun, dass ich das nicht auch noch machen kann.
Es ist in der Tat ein strenger Job, aber das Public Viewing liegt mir am Herzen. Was gibt es Schöneres, als mit ein paar hundert Menschen zusammen seine Mannschaft anzufeuern? Die Emotionen potenzieren sich. Bei Public Viewings wird eine unglaubliche Energie frei. Mir ist wichtig, dass die Dietiker einen Ort haben, an dem sie das erleben können.
Es war ein glücklicher Zufall. 2006 war ich im Vorstand des Vereins Zentrum Dietikon und verantwortlich für die Belebung des Kirchplatzes. Es wurde mir nahegelegt, ein Public Viewing zu organisieren. Da ich genug Zeit hatte, willigte ich ein und stellte das Projekt innert eines Monats auf die Beine. Natürlich fand es damals in einem viel kleineren Rahmen statt. Das Spiel wurde via Beamer auf die Wand projiziert. Heute haben wir mit der grossen LED-Wand ein gestochen scharfes Bild.
Nein. Das kam erst mit der WM in Deutschland 2006 auf, denke ich. In diesem Jahr war der Startschuss für die Public Viewings in der Schweiz und vielleicht sogar weltweit.
Einen super Bildschirm, einen guten Ton und viel Bier. Zudem braucht es einen zentralen Platz, den wir in Dietikon mit dem Kirchplatz haben. Wichtig finde ich auch, dass der Eintritt gratis ist. Nur die Reservation eines fixen Tisches kostet 350 Franken. 300 Franken davon bekommt man in Form von Getränke- und Essensgutscheinen zurück.
Eine goldene Nase kann ich mir damit nicht verdienen. Das ist aber auch nicht das Ziel. Derzeit liege ich gut im Budget. Und dies obwohl ich mit weniger Einnahmen gerechnet habe, da die Italiener nicht dabei sind und ich dieses Jahr wenige Sponsoren habe. Das gute Resultat ist dem schönen Wetter zu verdanken.
Genau. Das war etwas unschön. Ich bin aber froh, dass ich mich dazu entschieden habe. Das Gitter zeigt Wirkung. Es gibt weniger Personen, die ihre Ware mitbringen. Zudem sind einige Leute zu mir gekommen und haben gesagt, dass sie meine Aktion unterstützen.
Das sind ganz klar die Schweizer, die Portugiesen und die Kroaten. Am einfallsreichsten sind die Portugiesen. Einige Fans sind schon mit Trommeln aufgekreuzt. Beim Spiel Portugal-Iran am Montag hat ein Portugiese sogar ein Megafon mitgenommen und viele Lieder angestimmt. Es hat sich angefühlt, als wäre man in einem Stadion.
Das ist so. 2020 wird der Bau der Limmattalbahnstrecke in Dietikon in vollem Gange sein — angenommen, die Volksinitiative gegen die Bahn wird abgelehnt. Das heisst, dass es auf dem Kirchplatz eine Baustelle haben wird. Ich werde voraussichtlich auf den Rapidplatz ausweichen, der eigentlich sowieso besser für ein Public Viewing geeignet ist. Er bietet mehr Platz und mehr Möglichkeiten. Da der Standort aber nicht so zentral ist, müsste ich bei der Sponsoren-Suche mehr Gas geben, damit ich im Notfall die fehlenden Besucher ausgleichen könnte.