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Marktfahrer sammeln für kranke Kinder: Am Chlausmärt gibt es Regionales und Selbstgemachtes für einen guten Zweck zu erstehen.
«Um vor dem Fernseher nicht einzuschlafen, stricke ich als Zeitvertrieb», verriet Gertrud Nell. Resultat dieser Beschäftigung sind gestrickte Socken, Kleider oder Topflappen, die sie an den vergangenen zwei Tagen im Oberengstringer Zentrum am Chlausmärt verkaufte. Insgesamt hatte es dort 28 Aussteller mit selbst gemachten Waren wie Honig, Guetzli, Scherenschnitten, Weihnachtskrippen, Taschen und Schmuck. Sie alle sammelten für einen guten Zweck.
«Der Reinerlös, etwa 4000 bis 6000 Franken, geht dieses Jahr an die Stiftung Wunderlampe, die sich für schwerkranke Kinder einsetzt», sagte Betty Aeschlimann, Organisatorin und Präsidentin des Frauenpodiums Oberengstringen. Sie selbst führte einen Stand mit Dekorsachen und Adventsschmuck. Holzfiguren und Glasschmuck gab es am Stand der Weiningerin Regula Merkt. «Alles wurde von Rollstuhlfahrern hergestellt. Nach Abzug der 15 Prozent vom Umsatz an den Chlausmärt spenden wir den Rest dem Rollstuhlsport Schweiz», erklärte sie.
Haben die Limmattaler und Limmattalerinnen denn schon angefangen, Weihnachtsgeschenke zu kaufen? Wir haben nachgefragt.
Am Chlausmärt wurde aber nicht nur für den guten Zweck verkauft, sondern auch an Menschen gedacht, die nicht mitten im Leben stehen. Am Stand von Monika Karrer gab es mit Servietten-Technik verzierte LED-Kerzen zu erstehen. «In Wohnheimen ist offenes Feuer verboten. Diese LED-Kerzen sind deshalb ideale Geschenke», so Karrer. Bei ihr konnte man auch Limocello beziehen. «Zuerst habe ich Zitronenschalen in Alkohol eingelegt und nach dem Absieben der Zitronen den Alkohol mit Zuckersirup vermischt», erklärte sie.
Die Qual der Wahl hatte man bei den Weihnachtskrippen. Gleich zwei Stände präsentierten ihre Krippen. Solche aus Fichten- und Lärchenholz verkaufte Walter Lips. Der andere Krippenstand wurde von Heidi Gantner geführt. «Für den Anfang wollen viele Maria und Josef, später erwirbt man die Könige und Fortgeschrittene besorgen sich Hirten und Engel», beschrieb sie das Kaufverhalten der Kunden.
Einige Besucher wussten genau, was sie wollten. «Bei mir ist es Tradition, dass ich den Limmattaler Honig hier hole», sagte Jeannette Bollinger. «Ich habe Weihnachtsguetzli für Freunde, Wollsocken für meinen Mann und Scherenschnitte gekauft», sagte Susi Ulrich, die den Chlausmärt seit 40 Jahren kennt. Am Anfang habe es vor allem Selbstgestricktes gegeben. Heute sei er grösser und moderner.