Im Selbstverteidigungskurs des Elternvereins Oberengstringen lernen Kinder der 1. bis 3. Primarstufe mit viel Spass, sich zu wehren.
In der Turnhalle Rebberg in Oberengstringen geht es an diesem Mittwochnachmittag turbulenter zu und her als in einem Martial-Arts-Movie. Aber auch um einiges lustiger. Der Elternverein Oberengstringen veranstaltet erstmals einen dreiteiligen Pallas-Selbstverteidigungskurs für Kinder der 1. bis 3. Primarstufe. 18 Kinder haben sich angemeldet. Die Nachfrage sei gross, sagt Leiterin Zora Heinricht. «Schliesslich sollen Kinder früh lernen, dass und wie sie sich wehren können, wenn ihnen eine Situation unangenehm ist.»
Trainiert wird auch das Selbstbewusstsein. Schon das gegenseitige Vorstellen ist eine Hürde. In einer Reihe von Spielen finden die Schüchternen ihren Mut wieder, etwa beim «Affenspiel», bei dem die eine Hälfte der Gruppe Bäume und die andere freche Affen verkörpert. Ein guter Stand und ein lautes «Stopp!» genügen, um sich Letztere vom Leib zu halten. Doch die Stimme zu erheben, will gelernt sein. In der Pause knüpft sich der neunjährige Nicola den Turnbändel kämpferisch um die Stirn. In seiner Schule gebe es oft Streit, erzählt er. «Darum finde ich es wichtig, dass man sich zu verteidigen weiss, auch mit Worten.» Amanda (8) pflichtet bei: «Wenn man sich getraut, etwas zu sagen, fühlt man sich stärker.» Doch verbale Verteidigung wirkt nicht immer. Sarah (8) erzählt, wie sie auf dem Pausenplatz von einem Knaben angegriffen wurde. «Ich habe ihm gesagt, dass er aufhören soll. Doch er kam wieder, und ich musste wegrennen.» Für solche Fälle hätte sie gerne einige Abwehrgriffe in petto. Gegen Ende zeigt Heinricht mit ihrer Assistentin Simone Zbinden einen Handgelenkbefreiungsgriff. Danach hallt wieder Kampfgeschrei durch die Halle, bestens untermalt vom Kinderlachen.