Aesch
Umfrage zum Nassenmatt: Alteingesessene pochen weniger stark auf tiefe Kosten

Wer weniger lange in Aesch wohnt, gewichtet beim Neustart für das Nassenmatt eher ein möglichst kostengünstiges Projekt. Das und vieles mehr hat die Onlinebefragung der Bevölkerung ergeben, deren Ergebnisse nun veröffentlicht wurden.

Florian Schmitz
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Turnhalle und Gemeindezentrum sind heute im gleichen Gebäude untergebracht. Laut Umfrageergebnissen muss dies künftig aber nicht unbedingt so bleiben.

Turnhalle und Gemeindezentrum sind heute im gleichen Gebäude untergebracht. Laut Umfrageergebnissen muss dies künftig aber nicht unbedingt so bleiben.

Valentin Hehli

Bis zu den Sommerferien will der Aescher Gemeinderat einen Vorschlag machen, in welche Richtung das Areal Nassenmatt weiterentwickelt werden soll. Seit das Stimmvolk im November 2021 an der Urne das geplante Grossprojekt mit neuem Mehrzweckgebäude, Doppelturnhalle und mehr Schulraum abgelehnt hat, arbeitet ein Projektteam unter der Leitung von Hochbau- und Liegenschaftenvorstand André Guyer (FDP) am Neustart. Denn die Herausforderungen vor Ort, wie zusätzlicher Raumbedarf für Sport und Schule sowie das sanierungsbedürftige Mehrzweckgebäude, sind nicht vom Tisch.

Als Teil der laufenden Bemühungen konnten Aescherinnen und Aescher im Februar eine anonyme Onlineumfrage ausfüllen, um ihren Bedürfnissen und Prioritäten Ausdruck zu verleihen. Nun hat der Gemeinderat die 267 Fragebögen ausgewertet. Dabei werden die Befragten in vier Kategorien eingeteilt, je nachdem wie lange sie bereits in Aesch wohnen: über 32 Jahre, zwischen 23 und 32 Jahre, zwischen 7 und 22 Jahre oder kürzer als 7 Jahre. Obwohl alle Kategorien gut vertreten sind, haben am meisten «Neuzuzüger» teilgenommen.

Wie André Guyer schon vor knapp zwei Wochen zur «Limmattaler Zeitung» sagte, scheiterte die Abstimmung gemäss Umfrage nicht daran, dass die Stimmberechtigten den Nutzen des Projekts nicht sahen. Die detaillierte Auswertung zeigt nun, dass der Nutzen eines erneuerten Gemeindezentrums leicht höher eingeschätzt wird als der Nutzen einer Doppelturnhalle. Aber die Unterschiede sind nur minim und die Anerkennung des Nutzens liegt in allen Kategorien bei mindestens 80 Prozent.

Angebote für Senioren und Vorschulkinder gleichermassen wichtig

Der Gemeinderat fragt auch, welche Kriterien bei der künftigen Lösung eine hohe Priorität geniessen sollen. Mit 80 Prozent schwingt der Raumbedarf für den Sport oben aus. Dahinter folgen der Raumbedarf für Aktivitäten von Vorschulkindern sowie von Senioren mit je 68 Prozent. An vierter Stelle kommt der Wunsch nach einem möglichst kostengünstigen Projekt.

Dabei fällt auf, dass Alteingesessene weniger genau auf die Ausgaben schauen wollen. Bei Menschen, die schon länger als 22 Jahre in Aesch wohnen, priorisieren 55 Prozent ein möglichst kostengünstiges Projekt. Unter denjenigen, die kürzer in Aesch wohnen, steigt der Anteil auf Mitte 60 Prozent an. Weniger wichtig ist den Befragten unter anderem, dass die Turnhalle und das Gemeindezentrum wie heute im gleichen Gebäude untergebracht werden.

Auch bei der Frage, welche Art von Angeboten persönlich am häufigsten genutzt würden, landet der Sport an erster Stelle. 48 Prozent der Teilnehmenden sagen, dass sie regelmässig oder häufig an sportlichen Aktivitäten teilnehmen würden – gefolgt von Festen mit 44 Prozent, Theateraufführungen mit 36 Prozent und Konzerten mit 34 Prozent. Ins Auge sticht, dass Theatervorstellungen bei Alteingesessenen mit 57 Prozent sogar ganz vorne liegen. Und unter Eltern sind auch Angebote wie Eltern-Kind-Turnen und Spielgruppen besonders gefragt.