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Der Ad-hoc-Chor ist jedes Jahr wieder neu – und wirkt doch sehr eingespielt.
Was 80 Sängerinnen und Sänger, alle notabene keine Profimusiker, sondern begeisterte Laien, zusammen auf die Beine stellen können, zeigte der Adhoc-Chor am Wochenende in der reformierten Kirche Weiningen: Der Chor schmolz zusammen zu einem einzigen gewaltigen Klangkörper.
Das Interesse am Konzert war gross: Fast bis auf den letzten Platz war die Kirche gefüllt. Eröffnet wurde das Ganze von Schlagzeuger Urs Habegger, der begann, einen simplen Beat zu spielen. Nach einer Weile stimmten Gitarre (Nicolas Winter) und E-Bass (Roberto Carrasco) mit ein, schliesslich das Piano (Denise Furler). Und dann kamen sie in Zweierreihe herein, die 80 Sängerinnen und Sänger, einer nach dem anderen, und stellten sich vorne aufs Podest. Dann, auf das Zeichen der Chorleiterin Rita Sidler, fingen sie an zu singen, aus 80 Kehlen: «He is a living God and he will rule forever».
Rita Sidler ist seit 2002 in der reformierten Kirchgemeinde Weiningen zuständig für die moderne Musik. Daneben arbeitet sie als Klavierlehrerin. Vor einem Jahr hat sie sich zusammen mit ihrer Freundin Susanne Dietze selbstständig gemacht. Unter www.churchmusic.ch vermitteln die beiden Frauen Musik für feierliche Zeremonien. In ihrer Kartei haben sie rund 100 Musikerinnen und Musiker, die sie weiterermitteln. (SBR)
Den Ad-hoc-Gospelchor der reformierten Kirchgemeinde Weiningen gibt es seit acht Jahren. Wie der Name schon sagt, ist es kein fixer Chor, sondern er wird von Jahr zu Jahr neu zusammengestellt. «Das erste Konzert hatten wir 2007», sagte Sidler. Ursprünglich habe man die Gottesdienste mit ein paar Gospelsongs bereichern wollen. Vor acht Jahren schliesslich führte der Chor das erste eigenständige Konzert auf. Damals hätten erst etwa 40 Leute mitgesungen. Jedes Jahr stellt die Chorleiterin den Chor neu zusammen. «Es gibt Leute, die singen jedes Jahr mit, andere kommen neu hinzu», so Sidler: «Das Ganze hat sich herumgesprochen.»
Katrin Gloor singt seit Anfang an mit. Sie sei sehr gerne dabei: «Rita, unsere Chorleiterin, hat so eine fröhliche Art. Sie kann die Leute motivieren.» Dabei sei es jedes Mal eine sehr intensive Zeit. Nach den Herbstferien beginnen jeweils die Proben. Drei Monate später, das entspricht acht bis zehn Probeabenden und einem ganzen Samstag, müssen die 17 Songs sitzen – auf Englisch und auswendig. Im Repertoire sind sowohl traditionelle Liedern wie «Down by the Riverside» oder «I’ll go with Jesus» als auch rockige Songs oder klangvolle Balladen. Zwischendurch singt der 80-köpfige Chor auch mal a cappella.
Herausragend waren die beiden Gesangssolisten Nicole Killer und Daniel Mark. Die beiden sind Mitglieder im Chor, nehmen aber seit Jahren zusätzlich Gesangsunterricht. Wenn das ganze Kirchenschiff mit Gospel gefüllt wird, wird das Zuhören zum Genuss.
Das Konzert kam beim Publikum ausgezeichnet an. «Ja, ein solches Gospelkonzert ist durchaus eine Alternative zu einem Gottesdienst», sagte eine Frau. «Für mich auf jeden Fall. Mir bedeutet das sehr viel.» Eine andere Zuhörerin, die selber jahrelang im Chor mitgesungen hat, bezeichnete das Konzert als «wundervoll» und sagte: «Musik verbindet die Menschen. Hier singen Leute mit, die Freude haben. Und diese Freude spürt man.»