Wer kontrolliert die Kindertagesstätten auf Stadtgebiet und über welche Qualifikationen verfügen die Kontrolleure? Dies will der Grüne Schlieremer Gemeinderat Dominik Ritzmann in einer Kleinen Anfrage vom Stadtrat wissen. Das allgemeine Problem ist bekannt: Obwohl Kitas mit der Betreuung von Kleinkindern eine wichtige Rolle in der Gesellschaft einnehmen, sind die Löhne und Anstellungsbedingungen in der Branche schlecht.
Mitte Dezember erhob ein Bericht der «Republik» schwere Vorwürfe gegenüber den Kitas von Globegarden und sprach von erheblichen und systematischen Mängeln. Die Zeitung berichtete unter anderem von massiv überbelastetem Personal. Von Köchen, die aus Kostengründen vor allem Pasta mit Tomatensauce kochen. Von Kindern, die zu wenig zu essen bekamen.
«Die Vorwürfe wiegen schwer, werden aber durch verschiedene Aussagen untermauert», schreibt Ritzmann in seiner Anfrage. Deshalb will er Kitas auch in Schlieren genauer unter die Lupe nehmen. Denn: «Es ist davon auszugehen, dass aufgrund des Kostendrucks auch andere Kitas tricksen.» Gerade Personalmangel könne schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Situationen führen.
Die grosse Frage nach den Konsequenzen
Die «Republik» berichtete auch, dass Kontrollen nur sehr selten und hauptsächlich angemeldet stattfanden. Dies habe etwa dazu geführt, dass eine Praktikantin während einer angemeldeten Kontrolle mit Kindern spazieren ging, damit nicht auffiel, dass in der Kita verbotenerweise zu wenig Personal für die Anzahl Kinder arbeitete. Deshalb will Ritzmann von der Stadt auch wissen, wie oft diese Kontrollen durchführe und ob diese angemeldet seien. «Wenn ja: Weshalb, obwohl klar ist, dass angemeldete Kontrollen nutzlos sind?», fügt er an.
Auch die Einhaltung und Durchsetzung der Regeln interessiert Ritzmann: So will er wissen, welche Konsequenzen den Kitas in Schlieren bei Verstössen drohen. Zudem fragt er, ob schon Mängel oder Probleme in den Kitas festgestellt worden seien. Und falls ja, um welche Mängel es sich dabei handle und was die Konsequenzen für die Betreiber waren.