Startseite
Region (LiZ)
Im Ortsmuseum Dietikon zeigte Leo Notter, wie man glühendes Eisen weich und formbar macht. Seine Arbeit und sein Engagement zieht Bewunderer an.
Am Sonntagmorgen war es im Ortsmuseum Dietikon ruhig. Nur ganz wenige Leute waren anzutreffen. Allein in der Schmitte im Keller hörte man Hammerschläge. Dort unten wurden die althergebrachten Arbeitsgänge des Schmiedens wirklichkeitsgetreu ausgeführt. Die Einrichtungen stammen aus der 1985 aufgelösten Werkstatt von Albert Fuchser an der Oberen Reppischstrasse.
Der Dietiker Schmied Leo Notter legte mit der Zange ein Stück Eisen ins Kohlenfeuer der Esse. Unter Zufuhr von Luft aus dem Gebläse wurde der Eisenstab auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Wenn das Eisen glühte, war dann der Amboss die robuste Arbeitsunterlage für die Schmiedearbeiten.
Zu den Bewunderern im Dietiker Ortsmuseum gehörten zum Beispiel Oliver Schneider mit Julian (6) und Selina (3): «Wir sind Fans der mittelalterlichen Schmiedekunst. Vor allem Julian ist fasziniert von dieser Schmiedetechnik, weil er schon einmal ein Hufeisen schmieden konnte.»
Seine Frau habe das Plakat beim Eingang des Museums gesehen, darum seien sie jetzt hier, erklärte der Lehrer der Kanti Wettingen. Schmied Leo Notter sagte zu seinem Engagement:
In Boswil absolvierte ich eine dreieinhalbjährige Lehre als Wagenschmied. Als ich später nach Dietikon zog, habe ich geholfen, diese Schmitte einzurichten.
(Quelle: Leo Notter, Schmied im Dietiker Ortsmuseum)
Seit vier Jahren leitet Regula Stauber das Dietiker Ortsmuseum: «Dieses Engagement gefällt mir, obschon es manchmal etwas streng ist. Eine Woche zuvor hatte ich noch eine Klassenführung und verteilte allen Kindern eine Einladung zum Schmied-Erlebnis.» Aufgrund des Corona-Virus seien halt praktisch keine Leute gekommen, bedauerte die pensionierte Lehrerin.