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Region (LiZ)
Das Kredit von 798'000 Franken ist mittlerweile aufgebraucht. Deshalb beantragt der Stadtrat nun beim Gemeinderat einen Zusatzkredit von 313'000 Franken. Die Dietiker Fraktionspräsidenten akzeptieren den Zusatzkredit für die Niderfeld-Planung mehrheitlich.
Für die Planungsarbeiten des Dietiker Niderfelds stand der Stadt ein Kredit von 798'000 Franken zur Verfügung. Dieser ist mittlerweile aufgebraucht, doch die Arbeiten sind noch im Gange. Deshalb beantragt der Stadtrat nun beim Gemeinderat einen Zusatzkredit von 313'000 Franken (die Limmattaler Zeitung berichtete). Der Kredit soll Mehrkosten von rund 139'000 Franken und ausstehende Arbeiten von 174'000 Franken decken.
Die Präsidenten der Gemeinderatsfraktionen erachten die zusätzlichen Ausgaben für die Planung als zwingend erforderlich, wie eine Umfrage zeigt.
Der SVP-Fraktionspräsident Konrad Lips war in der Begleitgruppe des Niderfelds und wusste deshalb, dass ein Zusatzkredit beantragt wird: «Wenn man diesen nicht spricht, blockiert man das ganze Projekt. Das würde nichts bringen. Diese Kosten sind somit unumgänglich.» Das Projekt sei nun einmal geplant, jetzt müsse es auch realisiert werden. Der anfängliche Planungskredit sei dabei hauptsächlich für den Wettbewerb gebraucht worden.
Die Fraktion der SP/AL hatte anfangs eine geteilte Meinung zum Niderfeld. Während die SP das Projekt befürwortete, stimmte die AL gegen die Bebauung des rund 40 Hektaren grossen Areals. Nun, da das Land eingezont sei, wünscht man sich ein möglichst gutes Projekt: «Ich gehe davon aus, dass man diesen Zusatzkredit genehmigen muss», sagt Ernst Joss, AL-Gemeinderat und SP/AL-Fraktionspräsident. «Ich fände es schlecht, wenn man eine schlechtere Planung hätte, nur weil das Geld fehlt.» Eine gute Planung beinhaltet für ihn eine umfassende Erschliessung des Quartiers, die Erstellung eines Parks und den Hochwasserschutz. «Dabei ist es wichtig, dass die Überbauung der Stadt Dietikon etwas bringt und eine lebenswerte Wohnsituation entsteht», sagt Joss.
«Wenn man Zusatzkredite verlangt, ist das jeweils nicht so beliebt. Doch in diesem Fall müssen wir den Antrag annehmen», sagt CVP-Fraktionspräsident Gabriele Olivieri. Auf jeden Fall müsse man jeweils im Detail abklären, weshalb es mehr Geld brauche. Hier sei es nun aber besser, jetzt Geld zu investieren, als in zehn Jahren ausbessern zu müssen. Das Niderfeld sei sehr wichtig für Dietikon. Es solle eine gute Lebensqualität bieten, dazu brauche es unter anderem Grünanlagen, eine Schule und saubere Besitzverhältnisse. «Es soll alles vorhanden sein, was man braucht, ohne dass man immer ins Zentrum gehen muss», sagt Olivieri.
Die Fraktion der FDP hat eine geteilte Meinung zum beantragten Zusatzkredit. «Wir stellen einerseits grundsätzlich die Frage, ob man so viel Geld für Projektierung ausgeben soll», sagt Fraktionspräsident Olivier Barthe. Andererseits sei das geplante Quartier im Niderfeld sehr wichtig und das Risiko gross, dass es zu einem Satelliten der Stadt werde.
«Ich würde mir von der Planung erhoffen, dass die Anbindung des Niderfelds an die Stadt gut durchdacht ist und somit kein zweites Dietikon entsteht», sagt Barthe. In diesem Fall sei die Gefahr besonders gross, da Dietikon von der Überlandstrasse in zwei Teile getrennt ist. «Das muss man durch gute Verbindungen für den Langsamverkehr verhindern», sagt Barthe.
«Es ist schwierig, diesen zusätzlichen Kredit zu beurteilen», sagt Beat Hess, Fraktionspräsident der Grünen. «Ich denke, es braucht ihn, da die Planung in diesem Fall besonders schwierig zu sein scheint. Beispielsweise mit der Aufteilung des Teischlibachs und den Vorlagen, die eingehalten werden müssen.» Er habe gesehen, dass in der Planung bereits viel zustande gekommen sei. Nun sei es wichtig, dass das Niderfeld gut fertiggeplant werde.
Die EVP-Fraktion konnte aufgrund von Ferienabwesenheiten keine Stellungnahme abgeben.