Für Mario Jenni, Geschäftsführer des Bio-Technoparks in Schlieren, ist die Nachricht von der ESBATech-Schliessung durch die Muttergesellschaft Novartis zwar eine traurige. «Ein Schock ist es jedoch nicht, denn solche Nachrichten gehören in der Biotech-Branche zum täglichen Geschäft», sagt er.
Dies habe damit zu tun, dass die meist jungen Unternehmen des Bio-Technoparks durch Kollaborationen mit etablierten Partnern wachsen würden. «Manche dieser Partner – wie etwa Roche – belassen die Standorte der Startups bei uns in Schlieren. Andere hingegen – wie nun Novartis – fahren eine Strategie der Zentralisierung und schliessen ihren Standort hier.»
Auch bezüglich der Zukunft der rund 70 ESBATech-Angestellten ist Jenni optimistisch. Denn als Cytos im Jahr 2011 rund 50 Stellen strich, fanden die meisten Arbeitnehmer bei anderen in Schlieren angesiedelten Biotech-Unternehmen eine neue Anstellung.
Bio-Technopark in Schlieren:
Biotech: Die Wagistrasse 14, einer der Prestigebauten mit Labors und Büros.
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Bundesrat Kaspar Villiger in Schlieren. Besuch des Biotech Centers Zurich in Schlieren am 3. Juni 2003. Rede in der Sporthalle Unterrohr von der FDP-Kanton Zürich organisiert. Stadtpräsident Peter Voser. Besuch ders Labors der The Genetics Company.
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Und die frei werdenden Büro- und Laborflächen auf dem Areal? Immerhin belegt ESBATech die obersten drei Stockwerke des 2013 fertiggestellten und ersten der vier geplanten Hochhäuser auf dem Wagi-Areal. Derzeit steht der Rohbau des zweiten Hochhauses gleich nebenan. Hat der Bio-Technopark künftig also Mühe seine Flächen zu füllen?
«Sicherlich nicht», sagt Jenni. Die Flächen im neuen Hochhaus sind bereits vermietet, die drei freiwerdenden Geschosse würden sicherlich bald Mieter finden, da sich stets neue Spin-offs der ETH, der Universität und des Universitätsspitals Zürich für Arbeitsflächen interessieren würden. Heute arbeiten rund 750 Personen für Unternehmen und 250 bis 300 Personen für die Universität am Standort Schlieren.
Über 70 Mitarbeitende verlieren am Standort Schlieren ihren Job. Erhalten sie in Basel eine neue Chance?
© Keystone
Über 70 Mitarbeitende verlieren am Standort Schlieren ihren Job. Erhalten sie in Basel eine neue Chance?
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Für den Schlieremer Stadtpräsidenten Toni Brühlmann-Jecklin (SP) ist es bedauerlich, dass Novartis die Stadt verlässt. «Für das Image Schlierens war es gut, dass Novartis einen Ableger bei uns hatte», sagt er. Die betroffenen Angestellten müssten sich zwar nun umorientieren, doch sei die Bio-Tech-Branche aktuell gut aufgestellt. «Eine neue Anstellung zu finden, dürfte sich nicht allzu schwierig gestalten», so Brühlmann.