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Region (LiZ)
Für die grosse Sause, die 2018 erstmals über die Bühne geht, sind weitere Ideen gefragt.
Schlieren macht es vor, Urdorf ebenfalls. Nun folgt der Bezirkshauptort dem guten Beispiel: Vom 31. August bis 2. September 2018 wird Dietikon nach jahrelanger Feier-Abstinenz wieder für drei Tage zum Festplatz. Unter dem Motto «Dietikon bewegt» soll mit einem grossen Stadtfest der gesellschaftliche Zusammenhalt in der Stadt gefördert und der alte mit dem neuen Stadtteil verbunden werden. Unterhaltung, Geselligkeit, Kulinarisches für die ganze Bevölkerung und für Gäste aus der Region stehen auf dem Programm.
Organisiert wird das Stadtfest vom Verein «Dietikon bewegt», der im Februar 2017 zur Durchführung von Anlässen gesamtstädtischer Bedeutung in Dietikon gegründet wurde. Das Stadtfest Dietikon 2018 ist der erste grosse Anlass. Alle drei bis sechs Jahre soll künftig in Dietikon ein Themenschwerpunkt für die Organisation eines Festes für die ganze Bevölkerung genutzt werden. Anlass für ein nächstes grosses Fest in Dietikon könnte die Einweihung der Limmattalbahn oder der Spatenstich zur Entwicklung des Areals Niderfeld sein. So soll nach dem Willen des Stadtrats die Kultur der Begegnung und der Integration in Dietikon gefördert werden.
Damit das Fest in Erinnerung bleibt, sind kreative Ideen und Projekte gefragt. Für ein Brainstorming fanden sich daher auf Einladung der Kulturkommission am Donnerstagabend im Stadtkeller Kreative aus Dietikon und Umgebung ein und tauschten Ideen aus. Dabei ging es nicht um Blasmusik, Cervelats und Bier, auch nicht um die Veranstaltungen in den beiden grossen Festzelten, sondern um die Möglichkeit, eigene Vorstellungen für kulturelle Projekte zu präsentieren, die auf den Strassen und Plätzen Dietikons zum Mitmachen, Gestalten, Betrachten und Bestaunen animieren.
Irene Brioschi, Kulturbeauftragte der Stadt Dietikon, hat eine Vision: Das Stadtfest soll kein Oktoberfest sein, bei dem sich lediglich Festzelt an Festzelt reiht. «Die Menschen sollen unterwegs sein und staunen können – über kreative und überraschende Elemente, über Strassentheater und Strassenmusik, Kunstinstallationen, Geschichtenerzählsofas, Feuerspektakel und vieles mehr.» Den Künstlern stehen, so Brioschi, die unterschiedlichsten Orte für die Verwirklichung ihrer Ideen zur Verfügung: der Platz vor der Kirche St. Agatha zum Beispiel, die Bäume im öffentlichen Raum, der SBB-Parkplatz, das Dach des Velohauses oder die Blumenrabatte entlang des Rapidplatzes. «Wir wollen nichts vorgeben und vertrauen auf eure Ideen.» Ein Anliegen ist es der Kulturkommission, dass sich – ganz im Sinne des Festmottos – die Besucherinnen und Besucher während des Festes sowohl körperlich als auch emotional bewegen. «Das Fest ist eine grosse Chance für Dietikon.»
Auf einem Flipchart notierte Brioschi die Ideen, die anfänglich nur zögerlich formuliert wurden, nach und nach aber nur so sprudelten. Von einer Holzskulptur war die Rede, an der jedermann mitbauen kann und die am Ende abgefackelt wird. Man hörte von Wasserleitungen, die beide Stadtteile verbinden, von Girlanden, die alle Schülerinnen und Schüler Dietikons mit Fähnchen schmücken können und von eingestrickten Bäumen. Fussspuren sollen zum Tanzen animieren und ein Riesenmaskottchen auf das Fest aufmerksam machen. Warum nicht ein Sofa auf der Limmat, kreative Sitzmöglichkeiten oder eine Polonaise über das ganze Festgelände? Ein Campingplatz und ein Flohmarkt wurden vorgeschlagen, eine Audio-Schnitzeljagd und Leuchtbuchstaben in der Limmat. Brioschi lud die Anwesenden dazu ein, sich zu vernetzen. «Gemeinsam lassen sich Projekte leichter und kreativer umsetzen, als wenn jeder nur in seinem eigenen Gärtchen denkt.»
Brioschi ist sehr zufrieden mit dem Abend. «Die Ideen sind vielfältig. Mir gefallen ganz besonders die Projekte, welche die Bevölkerung während des Festes mitgestalten kann.» Bis zum 30. Oktober haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Projektideen einzureichen. Die Stadt unterstützt deren Umsetzung mit einem finanziellen Beitrag.