Auch nach dem OECD-Abkommen bleibt Delaware der Nr. 1 Firmenstandort weltweit
Obwohl Ende Oktober auf der „Berlin Tax Conference 2014“ mehr als 50 Länder ein Abkommen gegen Steuerbetrug unterschrieben haben und dadurch künftig sämtliche Auslandskonten von Privat-Bankkunden und Firmenkunden durch einen automatischen Daten-Informationsaustausch der Banken an die jeweiligen Steuerverwaltungen der Heimatländer ihrer ausländischen Bankkunden gemeldet werden sollen, betrifft dies nicht Delaware. Denn die USA hat dieses OECD Abkommen bisher nicht unterzeichnet.
Dabei war es doch gerade bisher immer die USA die an der Spitze stand wenn es um Bank- und Steuerinformationen von US-Bürgern im Ausland ging.
Delaware - die Unternehmenshauptstadt der USA
In Delaware, das gut zwei Stunden südlich von New York liegt, leben gerade mal etwas über 900.000 Menschen und es ist nur 5.327 qkm groß. Damit ist Delaware zwar nur der zweitkleinste Bundesstaat der USA und trotzdem gilt Delaware als die Unternehmenshauptstadt der USA. Nach Auskunft der dortigen Marketingexperten sind in Delaware inzwischen über eine Million inländische und vor allem internationale Unternehmen registriert. Hierunter 65% der fünfhundert weltweit größten börsennotierten Konzerne.
Die bestechenden Vorteile Delawares
Warum zieht es so viele Unternehmen nach Delaware? Die Antwort ist recht einfach: Delaware hat ein hervorragendes und wohl unschlagbares Unternehmerrecht und vor allem sehr wirtschaftsorientierte Gerichte. Die wichtigste steuerliche Reglung ist, dass Delaware für Unternehmen die nicht vor Ort produzieren, außer einer jährlichen Registrierungsgebühr keine weiteren Unternehmenssteuern erhebt, nachzulesen unter anderem auf http://www.delaware-firma.com/. Zudem sind Gewinne aus Urheberrechten, Markenrechten und Lizenzen ebenfalls total von der Steuer befreit. Eben aus diesem Grunde haben hunderttausende Firmen in den letzten zehn Jahren Töchterfirmen in Delaware gegründet und das nur aus einem einzigen Grund: um anderswo Steuern zu sparen. Auf Grund dessen entgehen fremden Staaten Steuerverluste in Milliardenhöhe.
Weltfirmen haben ihren Firmensitz in Delaware
Alle namhaften großen Weltunternehmen firmieren inzwischen auch in Delaware. Hier nur einige Auszüge aus diesen namhaften Unternehmen: Coca Cola, American Airlines, Kentucky Fried Chicken, Verizon, Google, Apple, Starbucks, Disney, IBM, Dupont, General Electric, General Motors. Aber wer denkt, dass hier etwa die deutschen Welt-Unternehmen fehlen oder dass diese solch eine Steuersparlücke sicher nicht nutzen würden, der hat sich nun getäuscht. Denn es sind gerade die deutsche Unternehmen mit ganz soliden Namen, die auch ebenfalls hier in Delaware mit Tochterfirmen vertreten sind. Hier einmal nur einige Firmennamen: Adidas, Lufthansa, Daimler AG, Volkswagen, Bosch, Continental, Deutsche Telekom, Siemens, Münchner Rückversicherung (Munich Re) Beiersdorf, Infineon, E.on und die Commerzbank die hier mehr als 10 Tochterfirmen registriert hat. Ganz vorne aber steht die Deutsche Bank die in Delaware gleich mit 430 (!) Zweck-Gesellschaften vertreten ist. Das hört sich zwar alles unglaublich aber dem ist so.
Das Corporation Trust Center in Delaware
Das Corporation Trust Center, das in Wilmington (Delaware) in der 1209 North Orange Street zu finden ist, ist ein nur einstöckiges Gebäude das von der CT Corporation betrieben wird. Allerdings ist dieses kleine Haus der Sitz von über 6.500 Unternehmen und weitere 200.000 Unternehmen unterhalten hier Briefkastenfirmen ohne Briefkasten. Diese Tatsache hat dieses kleine unscheinbare Haus inzwischen schon so bekannt gemacht, dass es sogar Berücksichtigung bei Wikipedia gefunden hat.
Was nutzt also das oben erwähnte OECD-Abkommen, dem sich über 50 Länder angeschlossen haben, wenn die USA dieses Abkommen nicht auch mit unterzeichnet hat? Dieses Abkommen wird vielmehr nur dazu beitragen, dass viele Unternehmen die bisher in Ländern firmierten die das OECD-Abkommen mit unterschrieben haben, nunmehr dort ihren Standort abbrechen um künftig in Delaware ansässig zu werden.