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In einem ehemaligen Zollhaus in Zürich entsteht gerade ein experimentelles Wohnkonzept: das Hallenwohnen. Hier werden künftig rund 20 Erwachsene plus Kinder auf 275 Quadratmetern wohnen und arbeiten. Corona hin oder her.
In Zeiten, in denen die Menschen immer mehr auf Distanz gehen (müssen), verwirklicht eine Genossenschaft in Zürich eine genau gegenteilige Wohnform: In einer Halle in einem ehemaligen Zollhaus in Zürich Kalkbreite entsteht auf 275 Quadratmetern ein Wohnraum für 20 Erwachsene und 5 bis 7 Kinder. Hallenwohnen nennt sich das.
Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekam einen Einblick und konnte mit den ersten Bewohnern sprechen. Zum Beispiel mit Eva Maria Küpfer. «Ich denke schon, dass man der Typ dafür sein muss», sagt sie. Eine Kommune sei die Wohnhalle aber nicht. Auch wenn das interessant klinge.
Die Halle lässt sich mit verschiebbaren Elementen strukturieren. Derzeit werden diese noch gebaut. Es gibt also schon Zimmer. Aber: «Wir versuchen, unsere Privatsphäre aufs Minimum zu reduzieren, damit wir möglichst viel kollektiven, gemeinsamen Raum haben», so Eva Marias Partner Mätti Wüthrich. Die beiden haben bereits jahrelange Erfahrung mit dieser Wohnform, Wüthrich spricht von Effizient, Kreativität und davon, dass es so einfach am meisten Spass mache.
Das Coronavirus, das die Menschen momentan zum Abstandhalten zwingt, ist gemäss Küpfer kein Hindernis für das Projekt. Noch hätten viele Beteiligte eine Wohnung, in die sie sich zurückziehen könnten im Falle einer Ansteckung oder Quarantäne. Zudem sei es möglich, die Halle so zu strukturieren, die verschiebbaren Zimmer in eine Quarantäne-Ecke zu rollen.