Vom Phantom zur Ikone – der Wandel des Rappers mit der Panda-Maske: Wir sprachen mit Cro über Masken, Musik und Mädchen am Mikrofon. Am Samstag tritt er zudem als wichtigster ausländischer Act am Argovia Fest auf.
Cro: Ich komme immer wieder gerne. Es ist ein kleines bisschen schöner als in Deutschland. Am Vierwaldstättersee sieht es aus wie in Rio – richtig geil. Als wir da vorbeifuhren, mussten wir anhalten.
Nee, nee. Da tauchen ja immer wieder Bilder auf, aber niemand weiss, ob sie echt sind, die sind ja gar nicht bestätigt. Es ist nicht immer dasselbe Bild. Wir sorgen so für Verwirrung, dass ich immer noch frei herumlaufen kann, ohne erkannt zu werden.
16.00 Uhr Luca Hänni
17.10 Uhr Marit Larsen
18.10 Uhr Dodo
19.20 Uhr Müslüm
20.30 Uhr Stress
21.55 Uhr Cro
23.35 Uhr Lo & Leduc
00.55 Uhr Remady & Manu-L
Na, die sind süss, alle mögen sie und sie klettern gern auf Bäumen rum ...
Ja klar.
Nun ja, die wissen nicht wie ich aussehe. Das heisst: Sie haben viel Spielraum für ihre Fantasie. Sie können sich dann ihren Traummann vorstellen – die Maske hat auch etwas Geheimnisvolles.
Das stimmt so nicht, es gibt auf jeden Fall welche, die das können – allerdings nur wenige. Es gibt Nicki Minaj, die kann das oder ... hm. Ja, da hört es eigentlich schon auf. Es gibt auch kaum Frauen, die rappen, aber das ist okay.
Ich bin ja jetzt ein Jugendsprachrohr, eine Art Vorbild für die Jugend. Die schauen, was ich mache, kaufen sich dieselben Schuhe und T-Shirts. Deswegen könnte ich mir schon vorstellen, bald etwas in eine neue Richtung zu machen. Im Moment mache ich ziemlich neutrale Sachen – nichts Böses, aber auch nicht wirklich etwas Gutes. Vielleicht könnte ich auch einmal etwas Gutes machen.
So hat alles angefangen. Wenn man erfolgreich sein will, muss man den Leuten etwas zum Anschauen geben, egal, ob das Musik ist oder etwas anderes. Die Leute kaufen selten irgendetwas, was sie nicht kennen.
Trotzdem lade ich immer mal wieder ein paar Mixtapes hoch. Aber ein witziges Phänomen ist auch, wenn etwas verschenkt wird, finden es die Menschen plötzlich nicht mehr spannend und wollen es gar nicht haben. Sie denken dann, etwas stimmt damit nicht.
Ein kleines bisschen erlebt das doch jeder von uns. Natürlich nicht so extrem, dass sie mir meinen Tank aus dem Auto klaut und mich einschliesst. Aber eigentlich geht es im Song um etwas anderes: Im Grunde ist der Song eine Ausrede, warum ich immer zu spät komme. So wie zu diesem Interview zum Beispiel. Über die Jahre hinweg haben sich ganz viele Ausreden angesammelt, und da dachte ich mir, ich könnte ein Lied daraus machen.
Ja klar, das geht doch jedem so. Letztens haben wir etwas gedreht für ein Video, ich konnte aber nicht dabei sein. Andere Menschen haben die Statisten angekleidet, doch es sah völlig beschissen aus. Ich hätte es nie so gemacht. Da habe ich mich echt aufgeregt. Aber das ist nun einmal so: Wenn man nicht selber überall dabei ist, dann läuft alles schief.
Meine Jungs und ich kamen auf die Idee, einen Film zu drehen. Wir haben überlegt, wie das aussehen könnte, Drehbücher geschrieben und bearbeitet – wir haben eine ganz verrückte Geschichte zusammengeschustert! Und dann brauchten wir noch einen mega krassen Star, der die Star-Rolle spielt. Als wir Til anfragten, hatte er Bock und sagte sofort zu. In den Medien klingt es ein bisschen so, als wenn das von Til aus entstanden wäre, aber eigentlich war es anders herum.
Der Til ist cool. Jung geblieben – äusserlich wie auch in seiner Art. Er ist mega nett und gastfreundlich. Er sagte zu uns: «Hier, nehmt mein Haus, macht damit, was ihr wollt.» Dann verschwand er. Mega krass. Und wenn er etwas sagen will, dann sagt er das immer direkt.
Eventuell ...
Ich muss mal überlegen ... Ich male nebenher auf grossen Leinwänden, dann habe ich noch mein Modelabel «VioVio», dann dreh ich einen Kinofilm. Und wenn ich wirklich gar nichts, gar nichts mache, dann häng ich rum oder mit Freunden ab.