Das erfolgreichste Krimiformat aller Zeiten feiert am 29. November 2020 seinen 50. Geburtstag.
Die erste weibliche Kommissarin verkörperte Nicole Heesters. Als Marianne Buchmüller trat sie 1978 in Mainz ihren Dienst an. Sie ermittelte in nur drei Fällen.
Eine Handvoll «Tatort»-Folgen wurde nie wiederholt. Unklare Lizenzrechte nach dem Konkurs einer Produktionsfirma, irreführende Darstellung von Krankheiten, Verletzung religiöser Gefühle und Gewaltverherrlichung machen eine Zweitausstrahlung unmöglich.
Vorbild der «Tatort»-Reihe war die Nachkriegsserie «Stahlnetz», die ihre Plots aus echten Polizeiakten entwickelte.
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist die dienstälteste Kommissarin der Serie. Stellenantritt in Ludwigshafen war im Jahr 1989.
Drei «Tatorte» wurden speziell fürs Kino gedreht:»Zahn um Zahn» (1985) und «Zabou» (1987) mit Schimanski sowie «Tschiller: Off Duty» (2017) mit Kommissar Nick Tschiller (Til Schweiger).
Die höchste Einschaltquote überhaupt hatte der «Tatort» «Nachtfrost». Am 20. Januar 1974 waren 76 Prozent aller Fernsehhaushalte zugeschaltet.
2021 geht ein neues Bremer Team an den Start. In Dortmund steigt Stefanie Reinsperger als Hauptkommissarin Rosa Herzog für die scheidende Aylin Tezel ein. Und ab 2022 wird Corinna Harfouch als neue Ermittlerin in Berlin die Position von Meret Becker übernehmen.
1972 drehte Hollywood-Regisseur Samuel Fuller die Folge «Tote Taube in der Beethovenstrasse». Der Film lief in den US-Kinos.
Über die meisten Leichen (51) ging der Ulrich-Tukur-Tatort «Im Schmerz geboren» (2014).
Die absolut gesehen meisten Zuschauerinnen und Zuschauer hatte der Fall «Rot – rot – tot» mit Curd Jürgens vom Neujahrstag 1978. 26,57 Millionen Menschen sassen vorm Fernseher.
Den ersten Schweizer «Tatort»-Kommissar spielte 1990 Mathias Gnädinger. Sein Kommissar Martin Howald war schon nach Folge 1 wieder Geschichte. Der Täter in Polizeiuniform richtete sich selbst.
Die Schauspielerin Christine Urspruch, welche Boernes Assistentin Alberich spielt, ist 1,32 Meter gross.
Die neuen Zürcher «Tatort»-Kommissarinnen Tessa Ott und Isabelle Grandjean sind nie in ihrer eigenen Wohnung zu sehen. Sie halten sich immer bei Freunden auf.
In der ersten Luzerner «Tatort»-Folge spielte CSI-Miami-Star Sofia Milos an der Seite von Kommissar Reto Flückiger. Die Zusammenarbeit war schwierig, der Film ein Desaster.
Den Actionrekord hält der Hamburger Ermittler Nick Tschiller (Til Schweiger). Bei keinem Ermittler vor ihm wurden so viele Autos in die Luft gejagt.
Die Folge «Ein Hauch von Hollywood» (1998) war so schlecht, dass die ARD den Film ins Spätabendprogramm verfrachtete. Die Trash-Granate verbrochen hatte der Innerschweizer Regisseur Urs Odermatt («Der böse Onkel»).
Das Drehbuch zur ersten «Tatort»-Folge «Taxi nach Leipzig» wurde in den 1970ern in einem schwedischen Lehrbuch für Schulkinder abgedruckt.
Kommissar Thiel und Professor Boerne aus Münster sind das beliebteste «Tatort»-Team. Sie erreichen seit 2013 mindestens 12 Millionen Zuschauerinnen pro Folge. Gäbe es keine Fussballspiele der deutschen Nationalmannschaft, würden sie jedes Ranking gewinnen.
Ein «Tatort» dauert streng genommen gar nicht 90 Minuten. Die ARD schreibt eine Standardlänge von 88 Minuten und 30 Sekunden vor.
Die Deutsche Post hat zum Jubiläum eine Sonderbriefmarke kreiert. Sujet ist das «Tatort»-Fadenkreuz aus dem Vorspann.
Die erste Folge hiess «Taxi nach Leipzig» und wurde am 29.11. 1970 ausgestrahlt. Zur 1000. Folge kam es zu einer Crossover-Neuauflage mit Charlotte Lindholm und Klaus Borowski.
Klaus Borowski ist der einzige Kommissar, derineiner«Tatort»-Folge sein eigenes Auto erschiessen durfte.
Binge-Watching beim «Tatort» braucht Zeit: Man muss schon 71,5 Tage Fernsehen einplanen, um alle Folgen am Stück zu schauen.
Die Folge «Babbeldasch» (2017) mit Lena Odenthal und Mario Kopper beruhte auf keinem Drehbuch und bestand aus lauter improvisierten Dialogen.
Bei der berühmten Jacke von Horst Schimanski handelt es sich um eine M-65-Feldjacke der Firma Alpha Industries. Sie wurde 1965 bei den US-Streitkräften eingeführt.
In 1147 «Tatort»-Folgen (einschliesslich der kommenden Jubiläums-Doppelfolge) wirkten bisher insgesamt 148 Ermittlerinnen und Ermittler mit.
Schlagerstar Helene Fischer verkörperte in «Der grosse Schmerz» eine eiskalte Killerin aus Osteuropa. Reden musste sie dafür nicht.
Die Folge «Haie vor Helgoland» (1984) inspirierte zu einem Überfall auf einem Passagierschiff. Die Täter entkamen unerkannt. Tote wie im Film gab es keine.
Richy Müller, der den Stuttgarter Ermittler Thorsten Lannert spielt, fährt nicht nur im «Tatort» einen Porsche Targa, sondern auch privat. In seinem zweiten Leben ist er Autorennfahrer.
Der beliebte «Tatort»-Ermittler Horst Schimanski wurde nach seinem Ausscheiden aus dem «Tatort» ein eigener Serienheld.
Der Luzerner «Tatort» «Die Musik stirbt zuletzt» (2018) wurde im KKL Luzern in einer einzigen ungeschnittenen Einstellung mit einer Handkamera gedreht. Um 90 Minuten durchzuhalten, musste Kameramann Filip Zumbrunn seine Armmuskeln trainieren.
Jeder Deutsche hat im Schnitt 14 «Tatorte» gesehen.
Die Schweiz stellte zwischen 2002 und 2010 kein eigenes Kommissaren-Team.
Die Kult gewordene Kölner Würstchenbude wird bei jedem Dreh auf die andere Rheinseite verfrachtet.
Gedreht wurde die Laufszene im Vorspann auf einer stillgelegten Rollbahn auf dem Flughafen München.
Die Augen und rennenden Beine im berühmten «Tatort»-Vorspann gehören Horst Lettenmayer. Der Schauspieler bekam für seine Rolle 400 D-Mark. Er machte später eine Zweitkarriere im Designlampenbusiness. In der Folge «Der Pott» (1989) spielte er einen Gewerkschaftsboss.
Die Krimi-Reihe «Polizeiruf 110» war das Konkurrenzprodukt aus der DDR. Mit ihr reagierte man im Osten auf die Beliebtheit der westdeutschen Fernsehserie.
Eine der legendärsten und meistwiederholten Folgen der Krimireihe ist «Die Reifeprüfung» (1973) mit Klaus-Kinski-Tochter Nastassja. Regie führte der spätere Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen. Der «Tatort» erreichte 25,05 Millionen Zuschauer.
Ein Wagnis war die Folge «Murot und das Murmeltier» (2018). Kommissar Felix Murot war darin in einer Zeitschleife gefangen wie Bill Murray in der Komödie «Und täglich grüsst das Murmeltier».
Der schlechteste «Tatort» ist laut der ewigen Rangliste auf tatort-fundus.de der Fasnachts-«Tatort» «Ich hab im Traum geweinet» (2020). Zu viel Sex, befanden die Fans. Für die Kritiker war’s ein Höhepunkt.
1975 veranstaltete der Bayerische Rundfunk ein Dackel-Casting, nachdem der berühmte Begleiter von Kommissar Veigl gestorben war.
Den «Tatort» gibt es seit 2008 auch als Hörspiel mit eigenen Teams. Der Schweizer Kommissar H.P. Anliker ist seit 2019 mit dabei und wird von Michael Neuenschwander gesprochen.
Die ersten Worte von Kultkommissar Horst Schimanski (Götz George) waren 1981: «Hotte, du Idiot, hör auf mit der Scheisse!». Seine Wort zum Abschied 1991: «Scheisse.»
In «...und die Musi spielt dazu» tritt die Rockband Die Toten Hosen als Volksmusikkappelle auf. Name der Band: An dy Frege und seine Wasserratten. Julia Stephan und Susanne Holz
Die «Tatort»-Melodie komponierte Filmkomponist Klaus Doldinger. Bei der ersten Fassung sass Udo Lindenberg an den Drums.
Durchschnittlich schauen sich seit 2010 rund 8,9 Millionen Menschen einen «Tatort» an.
22 «Tatort»-Teams ermitteln derzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
In den ersten 20 Jahren wurde der «Tatort» nur einmal im Monat ausgestrahlt, erst dann wochenweise.
Die meisten Fälle haben die Münchner Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Dienstantritt: 1991) aufgeklärt. In 85 Einsätzen hat das Team bisher ermittelt. Auf Platz zwei kommt das Team aus Köln (79 Fälle).
Paul Trimmel (Walter Richter) war der erste «Tatort»-Kommissar.