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In der Kathedrale Notre-Dame-du-Bourg der französischen Gemeinde Digne-les-Bains haben am Samstag Einwohner der Opfer des Flugzeugabsturzes vom Dienstag gedacht. Mehrere Hundert Menschen haben sich zur Andacht versammelt.
Vor dem Altar in der Kathedrale in Digne-les-Bains brannten 150 Kerzen zur Erinnerung an die Opfer des Unglücks. Die Gemeinde liegt nur wenige Kilometer von der Unglücksstelle entfernt, wo der Germanwings-Airbus am Dienstag abgestürzt war.
Viele Menschen waren sichtlich erschüttert und brachten Blumengebinde mit zur Trauerzeremonie. Zwei Familien von Opfern wurden am Samstag in Digne erwartet. Ob sie an dem Trauergottesdienst teilnehmen wollten, war nicht bekannt.
Trauerfeier im Kölner Dom
Für die Opfer des Absturzes wird es am 17. April eine Trauerfeier im Kölner Dom geben. Neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel werden auch Vertreter aus Spanien, Frankreich und weiteren betroffenen Ländern erwartet.
Auch den Bürgern solle eine Teilnahme ermöglicht werden, sagte eine Sprecherin der nordrhein-westfälischen Landesregierung am Samstag. Weitere Einzelheiten, wie etwa die Uhrzeit, blieben zunächst offen.
Mit ganzseitigen Anzeigen in grossen deutschen Tageszeitungen bekundeten die Lufthansa und ihre Tochter Germanwings den Hinterbliebenen der Absturzopfer ihre Anteilnahme.
Bergungsarbeiten fortgesetzt
Im Absturzgebiet wurde die Bergung am Morgen fortgesetzt. Die Retter konzentrieren sich neben der Bergung und Identifizierung der Leichen weiter auf die Sicherung der Unfallstelle in dem schwierigen Gelände.
Gesucht wird noch immer nach dem zweiten Flugschreiber des Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings. Er soll weitere Erkenntnisse zum Geschehen vor dem Absturz liefern.
Nach Erkenntnissen der französischen Staatsanwaltschaft liess der 27-jährige Copilot den Airbus A320 von Germanwings am Dienstag absichtlich in eine Felswand stürzen, als der Flugkapitän ihn vermutlich für eine Toilettenpause allein im Cockpit gelassen hatte.
Das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig prüfte am Samstag die Personalakte des Copiloten. "Wir haben Einsicht in die Unterlagen genommen und die Erkenntnisse mündlich an die Staatsanwaltschaft gegeben", sagte Holger Kasperski vom Luftfahrt-Bundesamt. "Mehr gibt es dazu aktuell nicht zu sagen."
Ex-Freundin äussert sich
Einem "Bild"-Bericht zufolge hatte der Copilot im Gespräch mit einer früheren Freundin Andeutungen gemacht, er werde einst grosse Bekanntheit erlangen. Das Blatt veröffentlichte in seiner Samstagausgabe ein Gespräch mit einer 26-jährigen Stewardess, die 2014 eine Beziehung mit dem Copiloten gehabt habe.
Die Frau beschrieb letzteren als "netten und aufgeschlossenen" Menschen, der allerdings Kritik an seiner beruflichen Situation geäussert habe. Über seine gesundheitlichen Probleme habe er nie viel gesprochen, nur dass er deswegen in psychiatrischer Behandlung gewesen sei.