Diskriminierung
Genderstern an der Primarschule? Mehr Massnahmen gegen Diskriminierung gefordert

Das Basler Erziehungsdepartement soll aktiver werden beim Thema Benachteiligung aufgrund von Herkunft oder Sexualität. Dies fordert eine Petition. Auch die Kommission des Parlaments ist mit dem Istzustand nicht befriedigt.

Jonas Hoskyn
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Die Sensibilisierung von Kindern zum Thema Diskriminierung soll bereits auf Primarstufe verstärkt werden, fordert eine Petition.

Die Sensibilisierung von Kindern zum Thema Diskriminierung soll bereits auf Primarstufe verstärkt werden, fordert eine Petition.

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Die Bildungsverantwortlichen sollen rasch Massnahmen gegen Diskriminierung in der Schule aufgleisen. Diese Forderung stellt die Petitionskommission des Grossen Rats an die Basler Regierung. Das Thema gelangte auf die politische Traktandenordnung, weil zwei Petitionen zum Thema Diskriminierung eingereicht wurden. Die Petentschaft stellt sich auf den Standpunkt, dass die Regierung nicht genügend unternimmt, um Benachteiligungen aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, körperlichen Normen, Religionen, sozialer Stellung oder Alter zu verhindern.

Die Petitionen fordern unter anderem die Schaffung einer Fachstelle gegen Diskriminierung in der Schule und Weiterbildungen für die Lehrkräfte. Ein weiteres Thema sind zeitgemässe Lehrmittel. Die bisherigen würden sich noch immer durch eine männliche und weisse Vorrangigkeit auszeichnen. Ausserdem müssten Ethik- und Sexualkundeunterricht erweitert werden und diverse Geschlechter und vielfältige sexuelle Orientierung einschliessen. Auch eine gendersensible Schreibweise, also etwa der Genderstern, solle geprüft werden.

Regierung gegen eine neue Fachstelle

Die Regierung betont in ihrer Antwort die Bedeutung des Themas. Gleichzeitig stellt sie sich gegen die Pläne einer neuen Fachstelle, zumal die Abteilung Gleichstellung des Präsidialdepartements sich bereits dem Thema angenommen habe. Zudem verweist sie auf eine eingesetzte Fachgruppe zum Thema Transgender bei Jugendlichen.

Für die Kommission sind aber noch einige Fragen offen geblieben. So baue das Erziehungsdepartement in erster Linie auf die Eigenverantwortung der jeweiligen Lehrpersonen. Auch dauere es noch lange, bis alle Lehrmittel modernisiert seien. Das Thema kommt nun nochmals ins Parlament.