Casino-Umbau
Die Gegner des Casino-Neubaus blicken ratlos in die Zukunft

Zaha Hadid, die Stararchitektin aus London, sollte nach dem Willen der Regierung der Stadt ein komplett neues Casino schenken. Doch rasch regte sich damals, im Jahr 2007, Widerstand gegen den Bau. Nun sind sich die Gegner uneinig über das weitere Vorgehen.

Nicolas Drechsler
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Die Neubau-Gegner hatten nur ihre Ablehnung des Hadid-Projekts gemein. Wie es mit dem Casino weitergehen soll, daran scheiden sich ihre Geister.

Die Neubau-Gegner hatten nur ihre Ablehnung des Hadid-Projekts gemein. Wie es mit dem Casino weitergehen soll, daran scheiden sich ihre Geister.

Archiv NIZ

Ein Koloss sei er, der den Barfi verschandeln würde. Die Gegner gewannen 2007, und nun muss das alte Stadtcasino renoviert werden.

Die Casino-Gesellschaft wollte einen umfassenden Innenausbau für 70 Millionen Franken. Bekommen hat sie von der Regierung 12 Millionen (die bz berichtete). Die Casino-Gegner von 2007 sind unterschiedlicher Meinung, ob das nun gut sei oder nicht.

Dann lieber doch ein Neubau

SVP-Nationalrat Sebastian Frehner meint, was sein müsse, müsse eben sein, aber «eigentlich würde man lieber etwas vernünftiges Neues hinbauen, anstatt am Alten rumzuflicken». Er sei ja nie gegen einen Neubau gewesen, nur gegen das Hadid-Projekt.

Ins gleiche Horn stösst auch der damalige Basta-Grossrat Rolf Häring. Allerdings kenne er die Details der jetzt geplanten Renovation nicht. Sehr viel Detailkenntnis hat der prononcierteste Gegner des Hadid-Baus und scharfe Kritiker der Casino-Gesellschaft, der Basler Architekt und Mäzen Matthias Eckenstein. Er ist dezidiert gegen einen Neubau, und für jeden Stock hat er Anpassungs- und Umbauvorschläge.

Nicht mal das Nötigste wird getan

Mit dem nun Geplanten kann er nichts anfangen. «Die 12 Millionen reichen nicht einmal für das Nötigste», gibt er zu Protokoll. Beispielsweise brauche es eine Klimaanlage, nicht wie vorgesehen eine Lüftung. Ein besonderer Dorn im Auge ist Eckenstein der Ausgang auf den Barfüsserplatz, der meist verschlossen ist. Dieser müsse aufgewertet werden.

Und auch im Musiksaal werde gekleckert, und erst noch am falschen Ort. «Das Casino wird nicht abgerissen werden, der Musiksaal muss noch hundert Jahre halten. Wieso man hier streichen will, verstehe ich nicht. Die Farbe ist in Ordnung, aber die Sitze stehen kurz vor dem Zusammenbruch.» Im Parterre sollte ein komplett eigenständiger Zugang zum Hans-Huber-Saal geschaffen werden.

Was sich bereits im Abstimmungskampf von 2007 abzeichnete, ist nun offensichtlich: Die Hadid-Gegner hatten nur ihre Ablehnung des Projekts gemein. Wie es mit dem Casino weitergehen soll, daran scheiden sich ihre Geister. Das ist für sie auch kein Problem. Sie stehen nicht in der Verantwortung, die Zukunft des Casinos mitzugestalten. Ganz im Gegensatz zur Regierung.