Kirchleerau
Bank Leerau: Einmaliger IT-Abschreiber sorgt für Gewinnrückgang

Die Bank Leerau präsentiert in ihrem Jahresbericht solide Resultate. Im für die Bank wichtigsten Geschäft konnte sie derweil weiter zulegen.

Florian Wicki
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Die in Kirchleerau domizilierte Bank Leerau hat für das Jahr 2022 solide Resultate ausgewiesen.

Die in Kirchleerau domizilierte Bank Leerau hat für das Jahr 2022 solide Resultate ausgewiesen.

Bild: Sandra Ardizzone

Die in Kirchleerau domizilierte Bank Leerau hat ein turbulentes 186. Geschäftsjahr hinter sich. Das zeigt sich auch im Geschäftsbericht, den das Geldhaus am Freitag publiziert hat.

Bereits in den Halbjahreszahlen der Bank machte sich die Zinswende bemerkbar, die Erträge stiegen wieder. Das hat sich nun fortgesetzt; im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 6,2 Prozent auf 9 Millionen Franken.

Auch wenn die Zinsen stiegen, die Börsen hatten – wie ein Grossteil der Weltwirtschaft – kein wirklich gutes Jahr. Das spiegelt sich in gewissen Erträgen, so die Bank: «Das schlechte Börsenjahr wirkte sich auch negativ auf den Kommissionsertrag im Wertschriften- und Anlagegeschäft aus.» Da dafür der Kommissionsertrag im Kreditgeschäft deutlich zulegen konnte, schloss Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 1,3 Millionen Franken nur leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Hypothekarforderungen stiegen im Verlaufe des Jahres um fast 58 Millionen auf über 680 Millionen Franken. Die Kundeneinlagen stiegen ebenfalls, und zwar um rund 30 Millionen auf fast 554 Millionen Franken.

Neu im «Banking-as-a-Service»-Modell

Auch auf der Kostenseite tat sich einiges: Die gesamte Lohnsumme der Bank Leerau – für alle 22 Angestellten, vom Lernenden bis zum Bankrat – stieg um 3,4 Prozent auf 2,4 Millionen Franken – offenbar auch aufgrund der Doppelbesetzung des CEO-Postens (die Suche dauert immer noch an). Insgesamt hat die Bank ihre Kosten im Griff. Das zeigt die im Branchenvergleich nach wie vor sehr tiefe Cost-Income-Ratio, das Verhältnis von Kosten und Ertrag. Das beträgt bei der Bank Leerau knapp 0,40.

Ein Kostenblock war die Umstellung der Informatik der Bank, wie es im Bericht heisst: «Per Ende 2022/Anfang 2023 stellten wir unsere IT-Architektur mit konsequenter Ausrichtung auf Cloud-Fähigkeit um. Dies verbunden mit dem gleichzeitigen Wechsel des Rechenzentrum-Betriebes sowie des Application Managements.» Nun sei die IT der Bank dem «Banking-as-a-Service»-Modell der Lenzburger Finnova AG angeschlossen.

In der Erfolgsrechnung hat sich die Umstellung schon bemerkbar gemacht, die bisher angefallenen Kosten wurden direkt abgeschrieben. Darum erhöhten sich die Abschreibungen gegenüber Vorjahr um 700'000 Franken, was schlussendlich auch für den Gewinnrückgang um 6,2 Prozent verantwortlich sei, so die Bank.

Die Dividende, welche der Verwaltungsrat der Generalversammlung am 4. März beantragen will, soll wieder 8,50 Franken beantragen.