Dass etwas ganz und gar nicht stimmt, merkt man daran, dass im Parkverbot entlang der Bahnstrasse Autos dicht an dicht stehen. Manche davon mit Leuchtstreifen und Blaulicht.
Die Einmündung zum Veilchenweg, eine Sackgasse, ist abgesperrt. Hier stehen Einfamilienhäuser, ältere, mit wenig Umschwung und abblätternder Farbe. Vor einem parkiert ein Van der Kantonspolizei, Menschen in Uniform oder in Ganzkörper-Schutzanzügen gehen ein und aus.
In Buchs hat in den vergangenen Stunden wahrscheinlich ein Vater drei Kinder getötet – und dann sich selber. Die Polizei erhielt heute Montagmorgen um 7.15 Uhr eine Meldung durch eine Drittperson.
Wie die Kantonspolizei am frühen Nachmittag mitteilt, handelt es sich bei den Opfern um einen 37-Jährigen und seine drei Kinder im Alter von 3, 11 und 13 Jahren. Beim Tatverdächtigen handelt es sich um den Familienvater, der laut Recherchen der AZ in der Medizinbranche arbeitete.
Bisher kann die Polizei auch noch keine weiteren Angaben zum Tatmotiv, zu den möglichen Hintergründen oder zum Tatablauf machen. Die Kantonspolizei ist am Tatort und hat die Ermittlungen aufgenommen, die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat eine Strafuntersuchung eröffnet.
Die Nachricht über die mutmassliche Tötung mit anschliessendem Suizid verbreitete sich in Buchs am Montagmorgen wie ein Lauffeuer. Die Familie sei nett, aber unauffällig gewesen, sagen Passanten. Gemeindeammann Urs Affolter wurde von der Polizei darüber informiert, dass sich in seiner Gemeinde ein Tötungsdelikt zugetragen hat: «Ich bin völlig schockiert, das ist unheimlich tragisch», sagt er.
Aufgefunden wurden die Verstorbenen durch die Ehefrau des Tatverdächtigen, als sie bei der Rückkehr von der Arbeit den gemeinsamen Wohnort betrat. Dies teilte die Kantonspolizei am Abend mit - und hielt ausserdem fest: "Aufgrund der bisherigen Ermittlungen kann man den Einsatz einer Waffe ausschliessen." Damit scheint eine Tötung der Kinder durch Medikamente wahrscheinlich - aufgrund seines Berufs hatte der Vater selber Zugang dazu.