Schutz des Personals
Corona-Virus: Die Vordertüre aller Busse bleibt ab Mittwoch geschlossen – nachts wird desinfiziert

Die öV-Betriebe im Aargau reagieren auf die Bedrohung durch das Corona-Virus. Sie haben Massnahmen definiert, mit welchen das Fahrpersonal geschützt werden soll.

Nadja Rohner
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Peter Baertschiger, Geschäftsführer der Busbetrieb Aarau AG (BBA), montiert ein Corona-Infoplakat.

Peter Baertschiger, Geschäftsführer der Busbetrieb Aarau AG (BBA), montiert ein Corona-Infoplakat.

Nadja Rohner

Am Dienstagmorgen gab es eine Telefonkonferenz zwischen allen Transportbetrieben, die dem Tarifverbund A-Welle angehören. Man hat sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Auch, weil die Postauto AG ihre neuen Vorkehrungen bereits bekannt gemacht hat.

„Wir fahren teilweise dieselben Haltestellen an, es würde ja keinen Sinn machen, wenn wir davon abweichen“, sagt René Bossard, Geschäftsführer von Regionalbus Lenzburg (RBL, rund 80 Busfahrerinnen und Busfahrer).

Konkret bedeutet dies: Ab morgen Mittwoch bleibt die Vordertür in allen Bussen und Postautos im Aargau geschlossen: Die Fahrgäste können sie nicht per Knopfdruck von aussen öffnen, und an den Bushaltestellen bleibt sie normalerweise zu. Im Notfall könnte der Busfahrer die Türöffnung aber betätigen.

Dort, wo die Fahrer im Bus noch Tickets verkaufen – was nicht mehr bei allen Betrieben der Fall ist – wird dieser Service ab Mittwoch eingestellt.

„Neu werden bei und die Busse nachts nicht nur gereinigt, sondern auch desinfiziert“, sagt René Bossard weiter. Das betreffe insbesondere die Haltestangen, die Haltesignal-Tasten und den Arbeitsplatz des Fahrers.

Passagiere sollen sich den Busfahrern nicht unnötig nähern

Bei der Busbetrieb Aarau AG (BBA, rund 110 Busfahrerinnen und Busfahrer) ist es bereits seit der Schweinegrippe-Epidemie Standard, dass im Bus Desinfektionstücher für die Fahrerkabine vorhanden sind. „Wir orientieren die Fahrer zudem jedes Jahr zu Beginn der Grippewelle über die geltenden Hygienerichtlinien“, sagt Geschäftsführer Peter Baertschiger. Auch Handdesinfektionsmittel ihnen stehe zur Verfügung.

Ähnlich klingt es bei der Regionale Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen AG (RVBW), wo 170 Fahrerinnen und Fahrer angestellt sind (inklusive Transportpartner Twerenbold und Indermühle). „Die Mitarbeitenden verfügen über Händedesinfektionsmittel der RVBW“, sagt Marija Nikolova, Leiterin Marketing und Verkauf. „Wir verfügen über genügend Masken, sollte sich an den aktuellen Weisungen des Bundesamts für Gesundheit etwas ändern.“

Seit Dienstag werden die Fahrgäste online und mit Plakaten in den Bussen über die neuen Regeln orientiert. Sie gelten ab Mittwoch. Die BBA schreibt in ihrer Fahrgastinformation beispielsweise, man solle sich dem Busfahrer nicht unnötig nähern. Zwar bestünde theoretisch die Möglichkeit, die Fahrerzone mit Plastikvorhängen vom Fahrgastraum abzutrennen – auch eine im Rahmen der Schweinegrippe-Epidemie vorbereitete Massnahme -, soweit will man aber derzeit nicht gehen.

„Wir bitten die Fahrgäste, dass sie sich ebenfalls an die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit halten“, sagt René Bossard.