Am Pfingstsamstag startet am Freiämter Lindenberg die vierte «Challenge 878» des Waltenschwiler Vereins Top-Challenge. Bei der grossen Velo-Spendenfahrt tritt als «Stargast» auch die ehemalige Aargauer Mountainbike-Weltmeisterin Esther Süss in die Pedale.
Sie hat in ihrer Karriere schon erfolgreich Tausende Kilometer auf dem Mountainbike gestrampelt, hat weltweit zig Trails und Strecken im Sattel gespürt – doch der Heimatkanton hält noch immer Neuland für sie bereit. «Stimmt, ich kenne die Strecke und die Wege überhaupt nicht», sagt die Küttigerin Esther Süss. Und weiter:
«Ich war noch niemals am Lindenberg unterwegs»
Nächsten Samstag, dem 4. Juni, feiert die 48-Jährige, die vergangenes Jahr ihre Spitzensportkarriere beendete, damit eine Premiere. Die Marathon-Weltmeisterin von 2010, mehrfache Europameisterin und Olympiafünfte 2012 startet bei der «Challenge 878» am Lindenberg. Organisiert wird diese Velo-Spendenfahrt zum vierten Mal vom Waltenschwiler Verein Top-Challenge mit Markus Büchi und Brigitte Stäger.
Wie in den vorherigen Austragungen geht es wieder darum, mit dem Mountainbike in der Zeit zwischen 8 und 18 Uhr auf dem Weg zum Lindenberg auf 878 Meter so viele Höhenmeter zu sammeln wie möglich. Fahrtensponsoren unterstützen die Teilnehmenden pro 100 Höhenmeter mit einem Betrag. Der Erlös kommt der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe zugute.
Vergangenes Jahr nahmen 50 Personen die Herausforderung an und schafften während der zehn Stunden 2557 Kilometer und 58'550 Höhenmeter. Die Sternschnuppe durfte sich so über einen Spendenbetrag von knapp 21'100 Franken freuen.
Doch wie kommt es, dass sich Esther Süss nun am Lindenberg versucht? «Organisator Markus Büchi hatte mich schon einige Mal gefragt. Nun hat es gepasst und für ihn war es auch kein Problem, dass ich für mein eigenes Spendenprojekt sammeln werde», erzählt sie. Sie unterstützt «I Love Boobies!», ein Projekt, das sich der Aufklärung von Brustkrebs in Südafrika widmet.
Als Ziel hat sich die dreifache Cape-Epic-Siegerin für ihre Teilnahme an der Challenge die Marke von 3000 Höhenmetern gesetzt.
«Ich hoffe, acht Mal den Lindenberg hinaufzufahren. Es kommt aber auch aufs Wetter an.»
Und sie werde sicher nicht die ganzen zehn Stunden unterwegs sein. «Irgendwann ist der Kopf leer», blickt Süss auf den Anlass am Pfingstsamstag voraus.
Es würden auch einige Freunde und Familienmitglieder mitmachen und nicht alle seien gleich schnell unterwegs. «Aber wir werden sicher einmal zusammen starten und schauen dann, wie es geht», sagt Süss.
Obwohl sie mit dem Spitzensport aufgehört hat, sei ihr Trainingsaufwand fast gleich geblieben. «Nur die Gestaltung des Trainings ist jetzt verändert. Ich mache zum Beispiel keine Intervall-Einheiten mehr, sondern achte darauf, dass ich Spass habe», berichtet Süss, die seit vielen Jahren hauptsächlich als Lehrerin im Bereich Textiles Werken in Küttigen unterrichtet.
An der «Challenge 878» ist die Teilnahme kostenlos. Und wer keine Fahrtensponsoren suchen möchte, könne seine Leistung mit einem Spendenbetrag selbst belohnen, erklären die Organisatoren. Jeder Teilnehmende erhält zudem ein Mittagessen im Hofbeizli Holzmatt in Müswangen offeriert und auf dem höchsten Lindenberg-Punkt steht eine Snackbox, um sich für die nächste Runde zu stärken.
«Wer gerne in einer Gruppe fährt, kann sich dem Bike-Touren-Anbieter Tourkultur aus Hausen anschliessen, der eine geführte Charity-Tour ab Villmergen auf den höchsten Punkt anbietet», freut sich das OK weiter. Unter allen «Challenge 878»-Mitfahrenden würden auch Preise verlost. Als Hauptgewinn winkt heuer ein 600-Franken-Hotelgutschein für das «Kessler's Kulm» in Davos.