Sins
Wie aus einer Freiämter Idee und 400 Zahnbürsten ein Hilfsprojekt für Menschen in der Dominikanischen Republik entstand

Seit zehn Jahren reist die Murianerin Daniela Frey Perez regelmässig in die Dominikanische Republik und nach Haiti, um die Bevölkerung über die Mundhygiene aufzuklären. Zuletzt unmittelbar nach dem Hurrikan Fiona im Herbst diesen Jahres.

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Mit Bella Risa setzt sich die Freiämter Zahnfee Daniela Frey Perez aus Muri für die Förderung der Mundgesundheit in der Karibik ein.

Mit Bella Risa setzt sich die Freiämter Zahnfee Daniela Frey Perez aus Muri für die Förderung der Mundgesundheit in der Karibik ein.

zvg

Die Dominikanische Republik ist für viele Besuchende der Inbegriff des Paradieses. Doch schaut man hinter die Kulissen, sieht die Realität ganz anders aus. Armut und harte Arbeit prägen das Leben der Menschen dort. Zeit und Geld für allgemeine Körper- oder Zahnpflege bleibt oftmals keines übrig. Aus diesem Grund zählen Zahnbürsten oft schon zu Luxusgütern, die sich viele Familien nicht leisten können.

2011 besuchte Daniela Frey Perez erstmals das Land. Als sie dem Hotelpersonal erzählte, dass sie in der Schweiz Zahnprophylaxe-Schulungen durchführe, meinte jemand spasseshalber, das könne sie doch auch dort anbieten. Sechs Monate später kam sie mit einem Koffer mit 400 Zahnbürsten zurück und legte den Grundstein für das Projekt Bella Risa.

Sie will einen kleinen, aber essenziellen Beitrag leisten

Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für eine gute Mundhygiene und gesunde Essgewohnheiten zu sensibilisieren. Die Dentalhygienikerin gibt ihr Know-how weiter und unterstreicht die Wichtigkeit der Prävention. In Schulen und Waisen- und Kinderheimen wird über Mundhygiene, Ernährung, Karies und Zahnfleischentzündung informiert sowie instruiert, wie man die Zähne richtig putzt.

Daniela Frey Perez aus Muri reiste im Herbst, wenige Tage nach Hurrikan Fiona, in die Karibik.

Daniela Frey Perez aus Muri reiste im Herbst, wenige Tage nach Hurrikan Fiona, in die Karibik.

zvg

Vor Ort werden nebst den Kindern auch ihre Lehrpersonen und Erzieher geschult. Seit 2014 engagiert sich Bella Risa auch in einem Kinderheim in Port au-Prince auf Haiti.

Auch dieses Jahr konnte Daniela Frey Perez wieder ein Lachen in die Gesichter vieler Kinder zaubern. Fünf Tage vor ihrer Ankunft fegte Ende September Hurrikan Fiona übers Land und richtete teils massive Schäden an. Der Sturm war begleitet von grossen Wassermengen. Mit Schrecken musste Daniela Frei Perez feststellen, dass das Wasser einige der Kartonkisten mit Hilfsgütern beschädigt hatte.

Erstmals verteilte Daniela Frey Perez nicht nur Zahnbürsten, sondern auch Lebensmittel.

Erstmals verteilte Daniela Frey Perez nicht nur Zahnbürsten, sondern auch Lebensmittel.

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Aufgrund der Lage entschied sich Daniela Frey Perez dieses Jahr erstmals, mit Essenspaketen zu helfen. Dazu besuchte sie kleine Dörfer, in denen die Einheimischen in einfachen Unterkünften leben, die vom Wasser arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die finanziellen Mittel langten nicht, um beim Wiederaufbau oder den dringend notwendigen Reparaturen zu helfen. Dennoch war die Bevölkerung dankbar für die Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Öl, Konservendosen.

Das Hilfsprojekt der Freiämterin ist auf Spenden angewiesen. Und diese gingen in Folge der Pandemie und des Krieges in der Ukraine deutlich zurück. Bella Risa könne zwar keine Berge versetzen, aber im Kleinen einen essenziellen Beitrag leisten, findet sie. (az)

Weitere Informationen zum Projekt Bella Risa findet man unter: www.bellarisa.ch