Bremgarten
Hohe Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt vermutet und mehr Anzeigen gegen Raser: So lief 2022 für die Regionalpolizei

Die Regionalpolizei Bremgarten blickt in ihrem Jahresbericht 2022 auf einige Kennzahlen ihrer Tätigkeit zurück. Die Mitarbeitenden leisteten insgesamt knapp 13’300 Stunden Präsenz.

Marc Ribolla
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Die Regionalpolizei Bremgarten ist für 15 Gemeinden mit rund 45'000 Menschen verantwortlich.

Die Regionalpolizei Bremgarten ist für 15 Gemeinden mit rund 45'000 Menschen verantwortlich.

Melanie Burgener

Das Credo der Regionalpolizei (Repol) Bremgarten ist es, ein Höchstmass an Sicherheit zu gewährleisten und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. «Dieses Ziel konnte grossmehrheitlich erreicht werden. Dank dem grossen Engagement und der Einsatzbereitschaft aller Mitarbeitenden der Regionalpolizei», wird im Rechenschaftsbericht 2022 ein positives Fazit gezogen.

Und dies, obwohl das vergangene Jahr von den Rahmenbedingungen eher ein schwieriges war. «Im personellen Bereich mussten diverse Abgänge verzeichnet werden. Die dadurch entstandenen Lücken konnten bis anhin nicht wiederbesetzt werden. Es herrscht auch bei der Polizei Fachkräftemangel», bilanziert die Regionalpolizei Bremgarten. Der aktuelle Bestand beträgt 5 Polizistinnen, 13 Polizisten und 2 Polizeiaspiranten.

Polizei zeigte rund 13’300 Stunden Präsenz

Die Bremgarter Regionalpolizei, die für 15 Gemeinden mit rund 45’000 Einwohnerinnen und Einwohner zuständig ist, leistete letztes Jahr 2104 Alarmeinsätze und Interventionen. Fast genau gleich viele wie im Vorjahr mit 2114. «In Bezug auf die Kriminalitätsrate darf erneut gesagt werden, dass das vergangene Jahr grossmehrheitlich ruhig zu Ende ging», hält die Repol im Bericht fest. Die Polizeipräsenz in Stunden belief sich auf 13’355.

Die Einsätze wegen Streitereien oder Nachtruhestörungen hätten sich die Waage gehalten, jene wegen häuslicher Gewalt ebenso. Dort lag die Anzahl mit 133 nur zwei Einsätze höher als im Vorjahr. Allerdings gibt die Repol zu bedenken: «Es darf davon ausgegangen werden, dass diese Zahl vermutlich höher ausfallen würde, kämen alle Fälle zu Anzeige.»

32-mal mit Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt

Eine der Schwerpunkte der polizeilichen Aufgabe sind die Geschwindigkeitskontrollen. Die Repol erfasste in den 244 durchgeführten Kontrollen rund 712’000 Fahrzeuge. Zu schnell unterwegs waren dabei knapp 20’600 Fahrzeuge, was einem Anteil von 2,9% entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr (212) wurden aber deutlich mehr Fahrzeuglenkende bei der Staatsanwaltschaft angezeigt (268).

11-mal gabs Anzeigen wegen Fahrens ohne Führerausweis oder trotz Entzug, 32-mal wurde eine Person in nichtfahrfähigem Zustand mit Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt. Leicht gesunken ist die Zahl der Ordnungsbussen (4405), die im Vorjahr noch 4531 betrug.

Ein wichtiger Teil der Arbeit der Regionalpolizei ist der Verkehrsunterricht an den Schulen. Die Verkehrsinstruktorinnen der Repol erteilten letztes Jahr 606 Stunden Unterricht. «Sie sensibilisierten die Kinder bezüglich der lauernden Gefahren und Risiken im Strassenverkehr», heisst es im Bericht.

Bei verschiedenen Schwerpunktkontrollen für mehr Sicherheit im Strassenverkehr bemerkte die Regionalpolizei, dass Sichtbarkeit ein zentrales Thema ist. Es sei festgestellt worden, dass es damit besonders bei den Zweirädern nicht so genau genommen werde. Vielfach seien Personen ohne Licht bei Dämmerung und in der Nacht unterwegs.