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Um das coronagebeutelte Restaurant Post zu retten, haben Unterentfelder am Dienstag eine Sammelaktion gestartet. An Bord sind alle Lokalparteien und die Dorfvereine.
In Bern wird am Mittwoch ein wichtiger Entscheid für die Zukunft der Gastronomie gefällt – in Unterentfelden haben Einwohner das Schicksal ihrer Dorfbeiz bereits selber in die Hand genommen: Sie haben zur Unterstützung des Wirtepaars Ahmed und Eylem Sengül, welches das Restaurant Post seit 2014 führt, eine Sammelaktion gestartet.
Unter dem Titel «Das ‹Pöstli› muss bleiben» haben sie am Dienstag eine Sammelaktion auf lokalhelden.ch lanciert. «Das ‹Pöstli› ist das einzige Restaurant in der Gemeinde und die Sengüls sind wunderbare, liebevolle Gastgeber», sagt Denise Widmer, Kopf hinter der Sammelaktion. «Wir müssen das ‹Pöstli› einfach retten.»
In die Bredouille gebracht hat die Wirte die Coronakrise. Zwar hätten sie versucht, sich mit einem Take-Away-Angebot über Wasser zu halten. «Aber die monatlichen Fixkosten von 6000 Franken für Miete, Strom oder Sozialabgaben sind einfach zu hoch», sagt Widmer. Da reiche auch die Hilfe des Kantons nicht aus.
Doch selbst jetzt hätten die Sengüls davon überredet werden müssen, Hilfe anzunehmen, sagt Vizeammann Alfred Stiner. «Wir konnten sie aber davon überzeugen, dass es sich nicht um Almosen handelt, sondern um ein Dankeschön. Ein Dankeschön dafür, dass sie es geschafft haben, dem Dorf eine Beiz zu geben, in der sich alle wohlfühlen.»
Dass die "Pöstli"-Wirte das geschafft haben, widerspiegelt sich auch in der Unterstützung, welche die Aktion erfahren hat: Getragen wird die Sammelaktion von allen gesellschaftlichen und politischen Kreisen. Zu den Unterstützern zählen Gemeindeammann Heinz Lüscher (SP), Vizeammann Alfred Stiner (SP), SP-Präsidentin Lucia Engeli, Gemeinderätin Yasmin Dätwyler (SVP), SVP-Präsident Martin Lötscher, Sarah Schibli (die Mitte), FDP-Präsident Patrick Herzog, GLP-Präsidentin Marion Fischer.
Weiter wird die Aktion von Marie-Therese Müller Urech (Präsidentin canTanten), Ruedi Scheibler (Präsident Entfelder Sänger), Daniel Kaufmann (Präsident Musikgesellschaft Unterentfelden) sowie Nico Zobrist und Sabrina und Daniel Solenthaler getragen. Ziel ist es, innert 30 Tagen 18 000 Franken zu sammeln. Damit wären die Fixkosten für Februar, März und April abgedeckt – und die Zukunft des «Pöstli» wäre wieder etwas rosiger.