Vor einem Monat hat das Elektrotableau im Keller des Gasthofs Schützen in Aarau gebrannt. Seit Dienstag ist das Lokal teilweise wieder offen. Trotzdem bleibt viel zu tun: Bis alle Brandschäden beseitigt sind, wird es Sommer werden.
«Ab 8. Januar sind wieder alle Säle sowie die Hotelzimmer benützbar. Somit können wir die bestehenden Reservationen für Bankette, Tagungen und Sitzungen ausführen und ab sofort auch wieder neue Buchungen entgegennehmen», erklärt Hans (Hausi) Schneider, der Wirt des Gasthofs Schützen im Aarauer Schachen. Der Betrieb erfolgt vorerst allerdings mit gewissen Einschränkungen: «Küche, Restaurant und Wintergarten können wir erst zwei Wochen später, am 21. Januar, wieder in Betrieb nehmen. Für die Verpflegung in den Sälen steht deshalb eine reduzierte Menü-Karte zur Verfügung. Wir müssen vorderhand noch auswärts kochen und hier im Catering-System verpflegen», erklärt Tochter Manuela.
Schaden höher als erwartet
Der Schaden, den Rauch und Russ im «Schützen» angerichtet haben, ist erheblich grösser als erwartet: «Das effektive Ausmass kam erst nach und nach zum Vorschein. Jeder Raum war betroffen. Wir müssen alles räumen und reinigen sowie praktisch die ganzen elektrischen Anlagen ersetzen», sagte der Patron. Im Küchen- und Buffetbereich sind zudem verschiedenste Gerätschaften nicht mehr zu reparieren und müssen ersetzt werden. So der Küchenherd, die Wärmeschränke und auch die Kühlanlagen.
«Unsere Geräte waren zu einem erheblichen Teil neuwertig und hätten ihren Dienst noch über Jahre hinweg erfüllen können», bedauert Schneider den hohen Schaden. Gleichzeitig lobt er die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) und seine private Versicherung: «Sie haben sich bei der Schadensabwicklung bisher sehr fair verhalten.» Dennoch bleibt ein rechter Batzen, den die Gasthof Schützen AG aus dem eigenen Sack bezahlen muss: «Ich rechne mit mehreren Hunderttausend Franken», erklärt der Wirt.
Gasthof auf Vordermann gebracht
Im Hinblick auf die Betriebsübergabe an Manuela und Peter Schneider im nächsten Jahr, hat sich die Familie entschlossen, nicht nur die eigentlichen Brandschäden beheben zu lassen, sondern den Gasthof auch insgesamt auf Vordermann zu bringen. «Das kostet uns noch einmal mehrere Hunderttausend Franken, es ist aber eine nachhaltige Investition in die Zukunft unseres Familienbetriebes», sagt Hans Schneider.
Verbessert werden insbesondere die Betriebsabläufe. Dafür sind im Bereich Lager und Kühlräume mehrere bauliche Veränderungen nötig. Die alte Kegelbahn im Untergeschoss wird herausgerissen und unter Einbezug eines bisherigen Nebenraums zu einer vielseitig nutzbaren Wohlfühloase gestaltet. Dieser Umbau wird laut Schneider erst im Sommer abgeschlossen sein.
Familie stand zusammen
«Die ganze Familie sowie das Personal sind in den vergangenen Wochen zusammengestanden und haben Grosses geleistet. Dafür bin ich sehr dankbar. Ebenso für die Reaktionen unserer Kunden und Freunde. Deren Anteilnahme und Zuspruch haben uns etwas über den Schock hinweggeholfen.» Familie Schneider will auch deshalb an der Wiedereröffnung ein Zeichen setzen und bietet vom 21. Januar bis 10. Februar eine spezielle Chateaubriand-Aktion an. Im Waldhaus Gehren, das Hans Schneider im Dezember kurzfristig als «Schützen»-Ersatz eröffnet hat, ist ab 16. Januar während 14 Tagen täglich Metzgete angesagt.