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Die Kastanie an der Hauptstrasse 12 wurde am Mittwochmorgen gefällt. Der Baum war zwar geschützt, aber so krank, dass der Gemeinderat eine Fällung bewilligte.
Das Schicksal von markanten, alten Bäumen bewegt. Ganz besonders dann, wenn sie sogar unter Schutz stehen. Das war bei der Edelkastanie in Lenzburg und der grossen Eiche in Aarau nicht der Fall. Aber bei der Rosskastanie in Hirschthal, die am Mittwochmorgen der Motorsäge zum Opfer fiel.
Die Aktion war generalstabsmässig geplant: Am Mittwoch, kurz vor 9 Uhr versandte die Gemeindeverwaltung eine Medienmitteilung. «Beim mächtigen Rosskastanienbaum an der Hauptstrasse 12 wurden in den letzten Tagen, bedingt durch die inzwischen festgestellte Pilzfäule und die Schneelast, mehrere grosse Dolden abgebrochen», hiess es.
Das allein hätte noch nicht gereicht für die Fällung des markantesten Baumes im Dorf. Der Gemeinderat schreibt: «Auf Gesuch des Grundeigentümers, nach Abwägung aller Interessen und gestützt auf ein eingeholtes Fachgutachten hat der Gemeinderat die Beseitigung des geschützten Rosskastanienbaumes aus Sicherheitsgründen bewilligt.»
Der Grundeigentümer wurde vom Gemeinderat verpflichtet, als Ersatz eine Sommerlinde mit einem Stammdurchmesser «von 15 Zentimetern und einer Höhe von 4 Metern» zu pflanzen. «Dieser Baum gilt wiederum als geschütztes Naturobjekt», heisst es in der Mitteilung.
An der Hauptstrasse 12 steht laut Bauinventar ein grosszügig dimensioniertes biedermeierliches Bauernhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das eine ortsbaulich wichtige Stellung am südlichen Dorfeingang einnimmt und mit seiner ruhigen Dachfläche und dem baumbestandenen Vorplatz den Strassenraum prägt.