Startseite
Aargau
Aarau
Die Aarauer Genossen hatten fest mit einem Sieg von Daniel Siegenthaler als neuem Stadtpräsidenten gerechnet. Gross war deshalb die Enttäuschung.
Am 24. September, am Tag des ersten Wahlgangs, sah es so aus, als hätte Daniel Siegenthaler (SP) die Wahl als Stadtpräsident auf sicher: Er lag mit 2195 Stimmen nur 342 Stimmen hinter Hanspeter Hilfiker (FDP). Und die 1236 Stimmen, die Angelica Cavegn Leitner vom SP-Partner «Pro Aarau» bekommen hatte, schien Siegenthaler im zweiten Wahlgang weitgehend auf sicher zu haben.
Doch es kam anders: Siegenthaler machte zwar gestern mit 3145 markant mehr Stimmen als im ersten Wahlgang, doch es reichte nicht. Entsprechend gross war die Enttäuschung bei den Sozialdemokraten, die sich nach Bekanntwerden der Resultate im «Gossip» trafen. Wahlkampfleiterin Eva Schaffner brachte es auf den Punkt: «Ich bin sehr traurig. Ich habe es so nicht erwartet.»
Drei Stunden, nachdem er von der Niederlage erfahren hatte, ergriff Daniel Siegenthaler vor den Genossen das Wort: «Es ist eine persönliche Enttäuschung, dass ich nicht gewählt wurde.» Es sei aber auch eine politische Enttäuschung, denn es sei schade, dass die SP nun in den kommenden vier Jahren die Möglichkeiten des Stadtpräsidiums nicht mehr habe. Zu den zurückliegenden Monaten erklärte Siegenthaler: «Für mich war der Wahlkampf unter dem Strich ein sehr positives Erlebnis.»
Noch-Stadtpräsidentin Jolanda Urech machte in ihrer kurzen Rede keinen Hehl daraus, dass sie sich einen anderen Sieger gewünscht hätte: «Das absolut knappe Resultat tut weh, es schmerzt. Ich hätte sehr gerne dir den Stab übergeben.»
Parteipräsidentin Gabriela Suter sagte an die Adresse von Daniel Siegenthaler: «Danke für deinen riesigen Einsatz in den letzten neun Monaten.» Dann erklärte sie: «In vier Jahren sind wir wieder da.» Und sie tröstete sich, wie die meisten Genossen im «Gossip», mit dem Erfolg bei den gestrigen Einwohnerratswahlen und den Stadtratswahlen vom 24. September: «Wir haben jetzt wohl in der Legislative als auch in der Exekutive eine Mehrheit.»